Ja, ist denn schon wieder Freitag? ODER Zeitverschiebung, sorry!

Hallo, meine lieben Leser, wie schön, dass wir uns hier wieder treffen! Der Blog erscheint gerade wieder unregelmäßig und das ist irgendwie gar nicht so geplant, aber diesen Freitag zum Beispiel, war Gesa nicht im Kindergarten und wenn ich versuche, trotzdem einen Blog zu schreiben, liest sich das hinterher ungefähr so:

Hallo, meine lieben…

– Gesa, nein, komm vom Stuhl runter.

…Leser, wie schön, dass…

– Gesa, lass die Hose bitte an….

…wir uns hier wieder….

– ..weil es kalt ist und da muss man eine Hose anziehen.

…treffen. Heute geht es…

– Nein, du kannst jetzt gerade nicht auf Mamas Schoß.

…heute geht es im Blog…

– Gesa, komm, gib mir 5 Minuten…

…um norwegische…

– Ok,dann komm auf den Schoß aber nicht auf die Tastatur…

..bhsdmgpo mcvien d sheiutnaüpoki ,cmnvuiow mxtfcvghokplafmfvpqnmväAK*RR?)1!

Naja, so ungefähr. *LACHT* Es gibt immer und überall etwas mit ihr zu lachen.

Deswegen gibt es also in dieser Woche keinen Blog, weil heute ist Sonntag und wir lümmeln uns gerade gemütlich auf dem Sofa. Und am nächsten Freitag fällt der Blog aus, weil wir in Deutschland sind! Hipp hipp hurra. Aber dann, in zwei Wochen also, sind wir wieder da! Ich wünsche Euch allen eine schöne Zeit, feiert, lacht und tanzt!

Ha det,

Bild könnte enthalten: Personen, die sitzen, Laptop und Bildschirm

Ulrike

 

Schweine im Wald! ODER Ulrikes Wochenmix

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“Und Ihre positiven Eigenschaften?” – Tja, was würde ich da sagen beim Bewerbungsgespräch? …Hm… Ich habe gerade viel Zeit nachzudenken.  Es ist Freitagmorgen, 8.50 Uhr und Gesa und ich sitzen seit einer gefühlten Ewigkeit im Flur. Eigentlich müssen wir los zum Kindergarten. Das wunderbarste Kind der Welt will sich aber selber anziehen. Toll, ehrlich!! Nur: das kann dauern. Gerade zieht Gesa den pinken Winterstiefel, den sie endlich, endlich am richtigen Fuß hatte, wieder aus. “Schuh dumm.” Stellt ihn weg und greift zu den Turnschuhen. Es schneit seit Stunden. “Mamma, Gesa Tuschuh!”(Warum, warum habe ich die Turnschuhe gestern Abend nicht versteckt?) – “Schatz, das geht nicht, es liegt Schnee.” Gedankenpause beim Kind. “Mamma, Gesa TUUUUSCHUHHH!”  21, 22…

”Und Ihre positiven Eigenschaften?”

“Ich bin sehr geduldig!”

Hallo, meine lieben Leser, wie schön, dass wir uns hier wieder treffen. Diesmal zu einem meiner beliebten Mix-Artikel. Was war also los in der letzten Woche?

Ich schreibe Bewerbungen. Das wird ja auch mal Zeit, denkt sich so mancher. Na, eben! Und deswegen geht das jetzt auch los. Mein Plan ist ja, mich als Quereinsteiger in einem Kindergarten zu bewerben und die dann mit meinem theaterpädagogischen Konzept so vom IKEA-Kinderstuhl zu hauen, dass sie mich sofort einstellen. Ich finde, das ist ein prima Plan! Von nav.no, dem norwegischen Arbeitsamt, bekomme ich fast täglich Stellenausschreibungen von Kindergärten zugeschickt und, so toll ich das finde, irritiert es mich irgendwie: Gibt es so viele Kindergärten oder ist die Fluktuation so hoch oder was? Irgendwie finde ich jeden Tag mehrere Stellenanzeigen erstaunlich. Oder?

Nun bin ich aber nicht die einzige, die als Quereinsteigerin versucht, in den Arbeitsmarkt zu kommen und deshalb verlangen die meisten Kindergärten seit einiger Zeit auch für Assistentenstellen “vorherige Erfahrung im Kindergarten”. Nun glaube ich nicht, dass die meine eigene Kindergartenzeit meinen und ich zweifle, ob ich mich auf diese Stellen überhaupt bewerben sollte. Naja, denk denk. Vielleicht finden die ja den Rest von mir so spannend, dass sie denken….Auf jeden Fall surfe ich seit Tagen durchs norwegische Netz und suche mir die besten Tipps, wie man einen norwegischen CV schreibt. Da gibt es beispielsweise cvnerden.no, die fand ich nicht schlecht.

So quasi nebenbei verbessere ich dabei mein Norwegisch und habe mir auch ein Buch ausgeliehen mit dem spannenden Titel: På Jobb. Yrkesrettet norsk for minoritetsspråklige voksne. Nun fühle ich mich nicht als sprachliche Minorität (ich höre manchmal unterwegs in Oslo mehr Leute Deutsch reden als Norwegisch), aber das Buch erfüllt seinen Zweck. Außerdem habe ich bei Facebook die Videos von norsklærer Karense gefunden, die gutgelaunt und interessant über norwegische Grammatik videobloggt. In einigen Episoden erklärt Karense norwegische Sprichwörter und Ausdrücke und betont, wie wichtig es ist, diese in den täglichen Sprachgebrauch einzufügen. Ich habe mal mitgeschrieben für Euch – einige haben wir im Deutschen auch, andere musste ich mir erst erklären lassen:

å brenne alle broer – Alle Brücken hinter sich abbrechen

å ha det sånn midt på treet – mittelprächtig (wem fällt ein deutsches Sprichwort ein?)

å slå to fluer i en smekk – Zwei Fliegen mit einer Klatsche

å henge i stroppen – In den Seilen hängen

å være sulten som en ulv – Hungrig wie ein Wolf sein

å gå på skinnerwörtlich: Es läuft wie auf Schienen, also: Es läuft wie geschmiert

å ta en spansk en – Den einfachen (nicht immer erlaubten) Weg wählen

å ha svin på skogen – Etwas vertuschen

Die beiden letzten finde ich spannend, weil Karense auch die Herkunft des Ausdrucks erzählt: spansk nannte man (oder nennt man) eines des Seile, mit dem das Hauptsegel auf einem Segelboot eingeholt werden kann. Es gibt verschiedene dieser Hilfsseile, das spansk soll aber das sein, mit dem es am einfachsten geht. Es gibt noch eine Herkunftsgeschichte aus dem Prostituiertenmilieu, aber die ist nicht blogg-geeignet…

(Na, wer googelt es schon??? Erwischt!!! :=)..)

Å ha en svin på skogen heißt wortwörtlich „Ein Schwein im Wald haben“ und kommt aus der Zeit, als Bauern Steuern auf die Anzahl und die Art ihrer Tiere zahlen mussten. Kündigte sich also ein Steuereintreiber an, versteckten die Bauern (meistens) Schweine im Wald, um weniger Steuern zahlen zu müssen.

Spannend, oder? Ich werde versuchen, die Begriffe ab jetzt zu benutzen, das wird bestimmt interessant!

Interessant ist auch, was vor kurzem in den russischen Medien kam: Kanal 1, der größte russische Fernsehkanal, berichtete, dass Norwegen unter Gemüseknappheit leide! Das reichste Land der Welt und ohne Grünzeug!!!  Diese Krise auf dem Nahrungsmarkt führe dazu, dass norwegische Verbraucher nur eine begrenzte Anzahl an Salatköpfen oder Broccoli pro Person kaufen dürften!! Oi!

Hm.

Nun will ich es nicht drauf ankommen lassen, aber ich bin mir sicher, dass mich mein KIWI gegenüber widerstandslos mit 20 Broccoli und 15 Salatköpfen abziehen lassen würde. Auch der Chef des größten Gemüsevertreibers BAMA zeigte sich überrascht von den russischen Nachrichten und meinte, sollte es diese Knappheit geben, hätte man ihn sicher darüber informiert.

Hello, fake news!

Vielleicht ist der Artikel über die fake news aus Russland ja auch fake news??? Und vielleicht ist mein Artikel mit den fake news über die fake news AUCH fake news!!

Mir dreht sich alles!

Bevor Ihr nun aber beginnt, Salat-Care-Pakete zu schicken, Selleriebriefe zu schreiben oder Euch mit Körben voller Mohrrüben auf den Weg macht: STOPP! Alles gut, uns geht es prima!!!

Aber danke.

***

So, meine lieben Leser, das war es für heute! Ich kehre zurück zu meinen Bewerbungen. Falls irgendwer irgendwen kennt, der jemanden kennt, der jemanden kennt, der mich in Lohn und Brot nehmen würde – ich bin eine sehr geduldige, sprachbewusste, vitamingenährte Theaterpädagogin, die weder en svin på skogen hat noch in den Seilen hängt. Und da die virtuelle Welt ja groß ist, wer weiß….

Ich wünsche uns allen eine tolle Woche und bei denen von Euch, bei denen es gerade nicht gut aussieht, warum auch immer: Kopf hoch! Ich schicke Euch ganz besonders liebe Grüße!

Ha det,

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(die köstlichste Schokolade EVER – getrunken in Kristines franske fristelser in Marienlyst. Geht und genießt!)

Ulrike

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