Schule ohne Noten ODER Ich dachte, ich erzähle Euch etwas Neues……

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@UliStein

Na, toll. Da finde ich ein interessantes Thema hier in Norwegen, will Euch in Deutschland damit etwas “gaaaanz Neues” erzählen und stelle fest: Pustekuchen, das kennt Ihr schon. Old news. Schnee von gestern. Schule ohne Noten – ein alter Zopf ist das!

Hallo, meine lieben Leser, wie schön, dass wir uns hier wieder treffen. Eigentlich wollte ich Euch heute davon erzählen, dass es hier in Norwegen bis zur 8. Klasse keine Schulnoten gibt. Stattdessen bekommen die Schüler mehr oder weniger schriftliche Bewertungen, ähnlich wie dem, was ich als Schülerin Ende der 70er-Jahre in der Grundschule bekommen habe: “Ulrike nimmt aktiv am Unterricht teil und malt sehr schön.” Naja, ein bisschen tiefgehender werden die Bewertungen hier schon sein, entscheidend ist: Es sind keine Zahlen. Die werden nämlich von vielen Experten als ungerecht und demotivierend angesehen. Erst im Übergang zur ungdomskole (ab 8. Klasse) werden die Leistungen mit Zensuren von 1-6 bewertet. Oder besser gesagt von 6 – 1, denn in Norwegen hat der Top-Schüler lauter Sechsen auf dem Zeugnis und der leistungsschwächere Schüler viele Einsen.

Seit einigen Jahren gibt es in der Politik die Debatte, Zensuren in bestimmten Fächern ab der 5. Klasse einzuführen, um so den Übergang in das volle Zensurensystem ab der 8. Klasse zu vereinfachen. Die beiden konservativen Regierungsparteien Høyre und FrP sind dafür, die liberalere AP ist dagegen und stützt sich auf Studien und Berichte des Ausbildungsministeriums. Mittlerweile dürfen Schulen und Kommunen selber entscheiden, ob sie ab der 5. Klasse in den Fächern Norwegisch und Mathematik Noten vergeben wollen – entsprechende Anträge liegen aber anscheinend lange unbearbeitet auf zuständigen Schreibtischen.

Das alles wollte ich Euch also erzählen und erwartete sowas wie: “Oh, wow!!! In Skandinavien machen die Sachen, da gibt es keine Noten, uihuihui!”

Und dann stelle ich fest (nicht das erste Mal, nebenbei gesagt), dass mein Wissen über Deutschland ungefähr von 2003 ist. Das Wissen über das Schulsystem in Deutschland scheint in den 80ern zu stecken. Als ich nämlich, nur zur Sicherheit, im Internet den Begriff “Schule ohne Noten” eingebe, überschlägt sich Google fast mit Suchergebnissen. “Die ideale Schule!” – “Schule ohne Noten 2017 an den Start!” – “Länder proben Alternativen zu Zensuren.” – “Sind Noten überflüssig?” – “Hier herrscht angstfreie Lernatmosphäre!” – “Auch in der Schule ohne Noten können Kinder viel leisten!” Ich finde Schulen, die bereits erfolgreich zensurenlos arbeiten, lerne, dass es an bayerischen Grundschulen 2015 bis zur dritten Klasse keine Zeugnisse gab, stattdessen Lernentwicklungsgespräche, Schleswig-Holstein hat die zensurenfreie Grundschule eingeführt und ich sitze vor diesen ganzen Infos und denke: Ach?

So, nun habe ich zwei Möglichkeiten: Weiter mit dem Zensurenthema, das ich eigentlich spannend finde, aber was soll ich Euch da erzählen, anscheinend sind sich Norwegen und Deutschland da mal wieder viel ähnlicher als ich dachte. Oder ich sinniere darüber, wie weit entfernt mir der deutsche Alltag ist und dass ich meine Themen nicht mehr danach aussuchen sollte, was ICH denke, was für EUCH (gerade in Deutschland) wirklich Neues aus Norwegen ist.

Keine Zensuren also.

Hm. Und schon wieder merke ich, wie weit ich von Schule gedanklich weg bin (das Thema kommt ja erst in ein paar Jahren wieder auf uns zu). Noten haben doch nie geschadet, oder? Eher angespornt, oder?

Manche (viele?) Lehrer und andere Bildungsexperten meinen aber, dass reine Notenvergabe auf Schüler demotivierend wirken kann. Dass der Gedanke “Ich bin der Beste!” ebenso schädlich sein kann wie “Ich bin der Schlechteste in Mathe!” Von äußerer und innerer Lernmotivation ist die Rede, von dem Ziel, dass Schüler lernen “wollen”, nicht lernen “sollen”. Zahlen könnten einem Schüler nicht ausreichend bestätigen, wie weit er oder sie im Lernprozess ist. Schriftliche Bewertungen hingegen würden den Schüler dort abholen, wo er oder sie sich gerade befindet und ermutigt, weiter zu machen.

Ich war überrascht, das so von Lehrern zu lesen. Schriftliche Bewertungen bedeuten in meinen Augen für sie sehr viel mehr Arbeit und Arbeit haben sie wahrscheinlich genug. Sprechen sich also Lehrer für diese Art der Bewertung aus, drückt das dem notenfreien System für mich den Stempel “gut” auf. Ich nehme es viel ernster, als wenn ich ähnliche Argumente auf den Seiten politischer Parteien lese.

Ja, was soll ich sagen, so funktioniert mein Kopf eben 🙂

Schule ohne Noten: In Norwegen wird diskutiert, ob man Noten früher einführen sollte. In Deutschland wollen immer mehr Bundesländer in bestimmten Schulformen Noten abschaffen. Spannend – mal sehen, ob sich beide irgendwo in der Mitte treffen.

***

So, meine lieben Leser, das war es für heute. Ich bin gespannt auf Eure Kommentare zu diesem bildungspolitischen Thema! Erzählt auch gern von Euren Erfahrungen!

Hier in Oslo soll es ab heute schneien, ich bin gespannt und checke regelmäßig auf Facebook – wann erscheint das erste “SCHNEE!!!!”- oder “SNØ!!!!”-Foto? Warten wir weiter ab!

Meine wöchentlichen Grüße gehen heute in zwei Richtungen: Einmal nach Hildesheim, wo Freund Alex heute, hoffentlich schneefrei, Geburtstag feiert: Hipp hipp hurra für dich! Und dann weiter in den Osten nach Berlin zu Nichte Meli und Freund Chris: Wir freuen uns ganz doll!!! Das Paket ist unterwegs!

Uns allen wünsche ich  eine angst- und stressfreie Woche, genießt den dunklen November, den viele ja schon “Yes-vember” getauft haben, genießt ihn mit Tee und Kakao, Zimt-Orange-Schaumbädern, Lesen unter dicken Kuscheldecken, Laubschlachten im Park und und und….Euch fällt schon was ein!

Wir lesen uns nächste Woche,

bis dahin,

ha det,

Mein Zeugnis aus der 4. Klasse. Ne 1 in Mathe.....das kam nie wieder.

(Mein Zeugnis aus der 4. Klasse. Ne 1 in Mathe…..das kam nie wieder.)

Ulrike

Mein kunterbunter Norwegen-Mix ODER “Hodet, skulder, kne og tå, kne og tå!”

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eirinf21.files.wordpress.com

Ich habe Muskelkater. Aber wie. Jetzt könnte ich behaupten (und dabei ganz bescheiden gucken), es käme vom letzten 15-Kilometer-Lauf. Natürlich bergauf. Oder vom letzten Quadrathlon. Vom Karate. Vom Gewichtheben.

Kommt es aber nicht.

Ich habe Muskelkater vom Singen.

Hallo, meine lieben Leser, wie schön, dass wir uns hier wieder treffen. Heute zu meinem kunterbunten Norwegen-Mix, meinem norwegischen Studentenfutter. Seit Montag letzter Woche hat Gesa ein neues Lieblingslied. Das ist prima, das unterstützen wir, da singen wir mit. Mit dem Singen ist es bei “Hodet, skulder, kne og tå” aber nicht getan, oh nein! Die angesprochenen Körperteile (Kopf, Schulter, Knie und Zeh) müssen natürlich auch berührt werden – und zwar immer schneller und schneller und schneller bis der Mittvierzigerrücken knackt und sich der Rest der Körpers fragt, was der Mist eigentlich soll. Waren wir nicht durch mit Sport?

Für alle, die mitsingen möchten, tobt Euch gerne hier aus.

Ausgetobt hätte sich auch Therese Johaug gern. Und zwar am liebsten ihrem Teamarzt gegenüber. Die norwegische Star-Athletin überraschte/schockierte die Norweger nämlich letzte Woche mit einem positiven Doping-Test. Eine verbrannte Lippe forderte im italienischen Trainingslager medizinische Behandlung und Teamarzt (nein, EX-Teamarzt) Fredrik Bendiksen kaufte ein rezeptfreies Medikament in der örtlichen Apotheke. War es auch frei käuflich, enthielt es doch trotzdem den verbotenen Wirkstoff Clostebol. Weder Arzt noch Sportlerin hatten anscheinend den Beipackzettel gelesen. * Es ist alles etwas verwirrend, es gibt viele Fragen, vielen erscheint die von Johaug gegebene Erklärung, wie der Stoff in ihren Körper gekommen sei, zu unglaubwürdig. Fredrik Bendiksen ist mittlerweile zurückgetreten, Johaug für zwei Monate gesperrt und es gibt Stimmen, die fragen: Was, wenn das alles nur ein Ablenkungsmanöver war, um bewusstes Doping zu vertuschen? Besonders, nachdem vor wenigen Monaten auch der Langlaufstar Martin Johnsrud Sundby nach einer extrem erfolgreichen Saison Dopingprobleme hatte, aber immer wieder seine Unschuld beteuerte. Man möchte ihnen wirklich gerne glauben: Aber ein schaler Beigeschmack bleibt.

Ganz schal wird mir auch beim Gedanken an meine Norwegischprüfung. Die soll Ende November stattfinden. Hilfe! Gleich am ersten möglichen Anmeldetag, Punkt 9 Uhr, saß ich am Computer. Nur zweimal im Jahr finden diese Prüfungen statt, anmelden kann man sich genau eine Woche lang, danach: Pech gehabt. 1870,- Kronen kostet mich der Spaß und jetzt sitze also am Schreibtisch und lerne und lerne und lerne. Rede mit jedem, der nicht schnell genug auf dem Baum ist und quäle Freunde mit meinen norwegischen Texten, die die Armen dann Korrektur lesen müssen. * Es gibt im Internet einige sehr gute Übungsseiten, für norsklab muss man 90,- NOK bezahlen, sie ist aber jede Krone wert, beim Cappelen Verlag sind die Arbeitsaufgaben umsonst (allerdings richten sie sich nach den jeweiligen Arbeitsbüchern, wenn man die nicht hat, ist es etwass komplizierter zu folgen, klappt aber auch, finde ich). Möglichkeiten zum Sprachtraining finden sich im Goethe-Institut, bei den Jungen Erwachsenen der Deutsch-Norwegischen Gesellschaft und natürlich überall im Alltag. Und nachdem Gesa jetzt schon zwei norwegische Wörter spricht und, zu unserer Überraschung, SEHR viel mehr versteht, wird es auch Zeit, dass ich loslege: Nicht, dass sie bald besser Norwegisch spricht als ich!

Zum Abschluss dieses Norwegen-Mixes noch ein Buchtipp: “Kon-Tiki. Ein Floß treibt über den Pazifik” von Thor Heyerdahl. Ich bin kein Fan von testosterongetränkten Abenteuergeschichten, aber diese hier hat mich gepackt. Die Geschichte der unglaublichen Fahrt auf einem selbstgebauten Floß, die Heyerdahl 1947 unternimmt, um zu beweisen, dass es den Ureinwohnern Südamerikas technisch möglich gewesen wäre, Polynesien zu besiedeln, ist spannend und lustig und dramatisch und menschlich. Und dabei bin ich erst auf Seite 47! * Besucht hier in Oslo unbedingt das Kon-Tiki Museum, in dem das Floß ausgestellt ist. Viel erfährt man in diesem interessanten Museum auch über die polynesische Geografie und Kultur. (Blogleserin Andrea Fuchs, die seit Jahren samt Segelboot und Mann über die Weltmeere fährt, war übrigens gerade auf den Osterinseln und hat mir eine Postkarte von dort versprochen! Toll, oder?)

So, meine Lieben, das war ein kunterbunter Mix aus….hodet, skulder….pscht…Mix aus interessanten und vielleicht nicht interessanten….kne og….AUF JEDEN FALL WAR ES EINE GUTE ABLENKUNG GEGEN…Hodet, skulder, kne og tå, kne og tå, hodet skulder, kne og tå, kne og tå….das verfluchte schöne Lied sitzt mir im Ohr!!!! Da hilft nur ein Kaffee und ein Keks und dann weiter Norwegisch lernen!

***

Das war es für heute, meine lieben Leser! Gestern habe ich im Radio noch einen Beitrag über “typisch norwegische” Begriffe gehört. Und habe mal ein paar für Euch ausgesucht. Vielleicht habt Ihr ja Lust ein bisschen zu raten, was sie bedeuten könnten. Klar könntet Ihr das auch googeln, aber erstmal raten!!!! Hier kommen also: Utepils, matpakke, dugnad, harry, bunad, russebuss, koselig, skibinding und oppholdsvær. (Ein paar kennt Ihr bestimmt schon Dank des Blogs, naja und für Leser hier in Norwegen oder Ex-Norwegen-Bewohner ist es einfach. IHR könntet ja vielleicht die Liste ergänzen!!)

Uns allen wünsche ich eine tolle Woche, bleibt oder werdet gesund, lacht viel und macht Euch das Leben kunterbunt! Die Tage werden kürzer, drinnen ist es warm und gemütlich, wir kuscheln uns aufs Sofa und gucken die Sendung mit der Maus! An das tolle Team des WDR gehen heute auch meine wöchentlichen Grüße: Ihr seid die Besten und ohne Armin, Christoph, die Maus und den Elefanten wäre unser Sonntag nicht komplett!

Macht es gut, liebe Leser und bis nächsten Freitag,

Ha det,

mausgesaich

Ulrike

Knockout nach 35 Jahren! ODER Die First Lady kommt nach Hause.

0404453001461689287_filepicker“Ach echt, die amtierende Boxweltmeisterin kommt aus Norwegen?” Ich gucke meinen Gesprächspartner bei der Weihnachtsfeier in der Deutschen Gemeinde 2013 interessiert an. “Hast du sie schon mal hier in Norwegen boxen sehen?” – “Nein, natürlich nicht!” lautet seine Antwort. “Da würden wir uns ja alle strafbar machen.”

Hallo, meine lieben Leser, wie schön, dass wir uns hier wieder treffen. Profiboxen war tatsächlich in Norwegen verboten. “Unakzeptabel” erschien in den 80er Jahren der Gedanke, dass Sportveranstalter mit einem lebensgefährdenen Sport Geld machen könnten. 1981 stimmte das Parlament für ein Verbot des Profi-Boxsports in Norwegen. Im selben Jahr entstand auch das sogenannte “Knockout-Gesetz”: Organisierte Wettbewerbe oder Trainingskämpfe von Sportarten wie Boxen oder Taekwondo, in denen ein Knockout den Kampf entscheiden kann, wurden vom Parlament in Oslo verboten.

Im selben Jahr, 1981, kommt in Kolumbien ein Mädchen zur Welt. Sie verbringt die ersten zwei Jahre ihres Lebens in einem Waisenhaus, bevor ein Sozialarbeiter und seine Frau das kleine Mädchen adoptieren. Ab da heißt die Kleine Cecilia Brækhus, wächst in Bergen auf und wird eines Tages von ihren Eltern beim Boxtraining erwischt. Trotz Verbots hatte sich die mittlerweile 13jährige aus dem Fenster und in den Ring des Trainingszentrums darunter geschlichen. Die Eltern geben nach. Die talentierte Jungboxerin gewinnt in den nächsten Jahren 75 ihrer 80 Amateurkämpfe, wird 2005 Europameisterin und will, logisch, professionelle Boxerin werden. Doch Brækhus hat ein Problem: In Norwegen ist nur Amateurboxen erlaubt. Ein deutscher Boxpromoter wird schließlich auf Cecilia aufmerksam und nimmt sie unter Vertrag. Er verspricht, seine “First Lady” zur ersten norwegischen Boxweltmeisterin zu machen.

In Norwegen hat man sich in der Zwischenzeit irgendwie mit dem Knockoutgesetz und dem professionellen Boxverbot arrangiert. Immerhin ist das Amateurboxen erlaubt, allerdings agieren die Boxer hier mit Helm, besser gepolsterten Handschuhen und die Kämpfe sind auf drei Runden begrenzt. Das norwegische Gesundheitsministerium unterstützt weiterhin das Verbot und argumentiert, dass im Fussball beispielsweise Fouls geahndet würden, während das Verletzen des Gegners beim Boxen belohnt würde. Die Gesundheit zu schützen sei aber das oberste Ziel und Boxen damit, in meinem O-Ton, “raus”.

2013 wählt Norwegen sich dann eine neue Regierung. Da ist Cecilia schon seit 4 Jahren Weltmeisterin. Ihre Landleute konnten die sportliche Karriere entweder nur durch Reisen ins Ausland oder am heimatlichen Fernseher verfolgen (ja, Kämpfe werden im norwegischen TV übertragen, etwas unlogisch, oder?). Auf norwegischem Boden konnte die “First Lady” ihr Können aber nicht zeigen. Doch Erna Solberg, neue Staatsministerin Norwegens, hat sich das Wort Freiheit auf ihre politische Flagge geschrieben und zu dieser geplanten Befreiung des norwegischen Volks von konservativen Fesseln gehört für sie, das über 30 Jahre alte Profi-Box-Verbot aufzuheben.

Am 16. Dezember 2014, knapp ein Jahr nach Regierungsübernahme, ist es soweit: Mit 54 zu 48 Stimmen hebt die blau-blaue Regierung, mithilfe einiger Oppositionsstimmen, das Gesetz auf. Und diese historische Entscheidung der schwergewichtigen Regierung soll gebührend gefeiert werden: Am 1. Oktober 2016 findet in Oslo der Boxkampf zwischen Cecilia Brækhus und der Französin Anne Sophie Mathis statt. 10.000 Zuschauer vor Ort und knapp eine Million vor den Fernsehschirmen feiern das “Homecoming” der “First Lady”. (Ich frage mich: Wäre das Gesetz aufgehoben worden, wenn eine Französin/Amerikanerin/Deutsche/etc Weltmeisterin gewesen wäre?)

Während der norwegische Rapper OnkLP das eh schon angeheizte Publikum noch mehr anheizt, macht sich eine hochkonzentrierte Brækhus auf den Weg zum Ring. Boxen ist ein Show-Sport, lerne ich, bei dem Auftritt, Musik, Bodyguards, langbeinige Schönheiten und stimmgewaltige Ansager wie Michael Buffer wichtige Elemente sind. In der ersten Reihe ist ein Großteil der norwegischen Regierung vertreten: Staatsministerin Erna Solberg und Kultusministerin Linda Hofstad Helleland, die den Abend, der mit einer bewusstlosen Französin endet, später auf Facebook kommentiert als: “Det er helt magisk!”

Wahre Magie sei das Ganze. Naja.

Helleland musste natürlich vor Ort sein, denn Boxen unterliegt dem Kultusministerium (genauso wie die restlichen Sportarten, Glücksspiel und Religion). Die Stimmung war, wie gesagt, gut, Erna Solberg entließ zur Begrüßung die aufmunternden Worte: “Take it away!” und hätte bestimmt selber im Ring keine schlechte Figur gemacht.

Am 1. Oktober 2016 um 22 Uhr startete der erste Profiboxkampf auf norwegischem Boden nach 35 Jahren.

Er dauerte genau 3 Minuten und fünf Sekunden. Dann hing die Französin bewusstlos in den Seilen und eine jubelnde Norwegerin hüpfte Adrenalin-geladen durch den Ring. Unter dem Jubel auch von Vladimir Klitschko erhielt die “First Lady” ihre Trophäe aus den Händen Erna Solbergs, die den Kampf kommentierte mit: “Jeg synes egentlig det gikk litt for fort!“ Zu schnell sei es vorüber gewesen, fände sie.

Norwegen feierte. Ganz Norwegen? Nein. Schnell wird Kritik laut. Kritik an der Anwesenheit der Regierungsmitglieder, Kritik an der Aufhebung des Verbotes überhaupt, Kritik daran, dass während des Kampfes Alkohol verkauft wurde, Kritik daran, dass Kinder im Publikum waren. “Peinlich und tragisch” nennt Per Sigurd Sørensen, der frühere Bürgermeister von Stavanger, den Auftritt Erna Solbergs im Oslo Spektrum. Dass die Staatsministerin jubelt, wenn eine Sportlerin durch einen Schlag bewusstlos wird, sei einfach nur peinlich. Und in der Satiresendung “Nytt på nytt” fragt man sich: Für den Fall, dass diese Regierung nach Profiboxen nun Prostitution legalisiere – säße Erna Solberg dann auch in der ersten Reihe im Bordell und würde rufen: “Take it away!”?

Ich kann mir zu der ganzen Sache irgendwie keine rechte Meinung bilden. Den tatsächlichen dreiminütigen Boxkampf habe ich nicht geguckt, weil ich Blut nicht gut sehen kann. Die Faszination vieler für den Boxsport ist mir auch fremd. Dabei sind viele meiner Lieblingsautoren große Boxfans: Ernest Hemingway bespielsweise oder Bertolt Brecht. Und auch im Familienkreis war Boxen ein Thema:  Meine Oma Hertha, eine kleine Dame mit schönen Händen, stellte sich nachts den Wecker, um im Fernsehen Mohammed Ali live in den USA boxen zu sehen. Diese Gene habe ich wohl nicht geerbt. Naja, dafür gucke ich Tennis. Die Faszination verstehen viele auch nicht.

Was ich aber spannend finde, sind die Geschichten und Geschehnisse vor und nach diesem Kampf. Profi-Boxen ist seit 2014 übrigens nur noch in einem Land  der Erde verboten: In Nord-Korea. Macht mit dieser Info, die als letztes auf meinem Recherchezettel stand, was Ihr wollt. Ich gehe jetzt mal einen Tee kochen. Und lasse ihn 3 Minuten und 5 Sekunden ziehen. Und bin danach hoffentlich noch bei vollem Bewusstsein.

***

So, das war es für heute, meine lieben Leser! Meiner Oma hätte dieses Thema bestimmt gut gefallen und deswegen schicke ich heute Grüße und Küsse nach oben und stelle mir vor, wie meine Oma neben Max Schmeling und Muhammed Ali auf einer Wolke sitzt. Uns allen wünsche ich eine tolle Woche, kämpft für das, was Euch wichtig ist und lasst Euch weder von Eltern noch von Traditionen aufhalten. Hier in Oslo wird es kalt, aber auch gemütlich: Die Zeit ist da für Mariusgenser, farikål und warme Schokolade. Ich büffele weiterhin für mein Norwegisch-Examen und schreibe an der Reformations-Revue unserer Theatergruppe, die im nächsten Jahr sogar auf Tournee nach Göteborg gehen wird! Lasst es Euch gut gehen und kuschelt Euch warm ein!

Ha det,

omaundich

(Meine Oma Hertha und ich)

Ulrike

BESUCH!!!

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Hallo, meine lieben Leser, wie schön, dass wir uns hier wieder treffen. Nachdem ich Euch letzte Woche einfach so ohne Gruß gelassen habe, heute wenigstens ein kurzer Gruß und Euch allen ein tolles Wochenende. Aus dem heimatlichen Hildesheim hat sich heute morgen mein Patensohn auf den Weg nach Oslo gemacht – zum ersten Mal kommt er nach Oslo und ich freue mich riesig!

Besuch aus Deutschland ist immer schön, denn plötzlich kommen Menschen nach Oslo die mich „von früher“ kennen. Die mich „Ulli“ nennen, was hier niemand tut (was auch okay ist :)…) und die mir auf einen ganz anderen Ebene vertrauter sind, als alle tollen Freunde hier. Naja, ist ja auch klar, ob man sich nun 18 Jahre kennt oder 4….das kann einen großen Unterschied machen. Ist ja logisch!

(Uihuihui, jetzt ist er gerade losgeflogen!)

Das große Sightseeing-Programm steht, der Apfelkuchen duftet, das Wetter scheint zu halten. Mir bleibt also nur noch, uns allen ein tolles Wochenende zu wünschen! Mein spezieller Wochengruß geht also heute an Jan-Niklas, hoch in der Luft via Oslo und an den lieben Rest der Familie in Hildesheim- wir machen viele Fotos, versprochen!

Nächste Woche geht es hier im Blog ums Boxen und warum Erna Solberg in den Ring gestiegen ist.

Ha det,

 

Ulrike

(Foto kommt später!)

 

Alle an die Besen! ODER Heute ist dugnad und ich kann nicht hin.

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Stell dir vor, es ist dugnad – und du kannst nicht hin.

Hallo, meine lieben Leser, wie schön, dass wir uns hier wieder treffen.  Es gibt in jeder Sprache und Kultur Begriffe, die nicht übersetzbar sind. Jedenfalls nicht hundertprozentig. “Heimat” bedeutet sehr viel mehr als nur der Platz, aus dem jemand stammt. “Torschlusspanik” ist ebenso unmöglich zu übersetzen wie “Schadenfreude” und was genau eigentlich “hyggelig” ist, wissen wohl nur die Skandinavier selbst.

Nun also dugnad. Ein typischer norwegischer Begriff. Ein Wort, das einem als Ausländer hier schon nach kurzer Zeit im Land über den Weg läuft, etwas, das alle tun und kennen. Dugnad? Laut Lexikon kommt der Begriff aus der isländisch-norwegischen Mittelaltersprache norrønt und bedeutet: Hilfe. Aha. Kurz gesagt ist ein dugnad eine Art Zusammenkunft, wo Menschen gemeinsam etwas reparieren, sauber machen oder aufräumen. Dugnads finden in Wohnblocks statt, bei Sportvereinen, Kindergärten, in Schulen oder Kirchengemeinden. Meinen ersten dugnad  hatte ich in der Deutschen Gemeinde Oslo und da das Wort dugnad in meinem Kopf das Wort bunad (Tracht) traf, dachte ich zuerst, es ist ein Fest in Tracht. Bis mir dann von einer Frau in Gummistiefeln ein Besen in die Hand gedrückt wurde.

Ein dugnad beinhaltet körperliche Arbeit drinnen oder draußen und wird geleistet von Menschen, die einer bestimmten Gemeinschaft angehören. Dabei handelt es sich um Arbeit, die man schwierig alleine durchführen kann. Und so kann es passieren, dass die Chefin der Osloer Börse mit dem serbischen Busfahrer die Kindergartenfassade neu streicht, denn beim dugnad sind alle gleich.

Naja, jetzt schieße ich vielleicht etwas über das Ziel hinaus. Verzeihung. Aber THEORETISCH wäre das obengenannte möglich.

Im Jahr 2004 veranstaltete der norwegische TV-Sender NRK eine Sendereihe mit dem Titel “Typisk norsk” und die Zuschauer sollten ur-norwegische Begriffe vorschlagen und am Ende einen Gewinner wählen. Es gewann – Ihr ahnt es schon – der Begriff dugnad. (Weitere Kandidaten waren übrigens laut Wikipedia: koselig, matpakke und – das ist jetzt nur zu verstehen, wer schon mal mit einem Norweger gesprochen hat – jah (beim Einatmen). Nicht nur wir Ausländer finden also, dass dugnad etwas typisch norwegisches ist.)

Letzte Woche war in Gesas Kindergarten dugnad. Zwei Wochen vorher erreichte mich eine Email des Elternvorstands, doch bitte den 21.9. von 16-19 Uhr freizuhalten. Ein paar Tage vorher klebten Listen am Ausgang des Kindergartens mit zu verteilenden Aufgaben: Regale sollten geputzt und verrückt werden, der Hof gereinigt, die Fenster geputzt und die große Frage am Tag vorher erreichte mich per SMS: Wer kann einen Hochdruckreiniger mitbringen?

Nun hatten wir aber folgendes Problem: Martin war in Stavanger. Gesa ist in totaler MammaPappa-Phase und gerade nicht babysitterfähig. Wie sollte ich da also beim dugnad mitmachen?  “Na, die Kinder sind dabei!” lautete die selbstverständliche Antwort der Elternvorsitzenden auf meine Frage. “Ab 16.30 haben wir auch Kinderprogramm mit Schminken und Würstchen grillen!”

Ach guck. Wieder was gelernt. Gesa könnte also mitkommen – aber irgendwie hatte ich das Gefühl, es wäre zuviel für die kleine Motte den eh schon langen Kindergartentag noch um einige Stunden zu verlängern. Ich überlegte lange hin und her, entschied mich dann – mit schlechtem Gewissen – gegen den dugnad. Für Norweger vielleicht unverständlich, für Ausländer hier in Norwegen vielleicht nachvollziehbar: ich habe mir wirklich Gedanken gemacht! Wir sind die einzigen ausländischen Eltern in der Gruppe, wir sprechen Deutsch mit Gesa, ich arbeite (noch) nicht – irgendwie hatte ich das Gefühl, es wäre wichtig ein Zeichen zu setzen. Pro-Norwegen usw. Mit schlechtem Gewissen sagte ich also bei einer der Erzieherinnen ab.

“Ja, det er helt greit!” bekam ich als Antwort. Kein Problem! Ob ich vielleicht einen Kuchen backen soll oder ähnliches, fragte ich nach. “Ach, nein, das brauchst du nicht. Ehrlich, kein Problem.”

Hm.

Nun frage ich mich: Ist der dugnad doch nicht mehr so wichtig in der norwegischen Gesellschaft? Sehen wir Ausländer ihn wichtiger, als er tatsächlich ist? Kommt es darauf an, WO und von WEM er organisiert wird – wäre es also “schändlicher” nicht zum dugnad meines Wohnblocks zu gehen als im Kindergarten abzusagen? Was ist mit den Geschichten von Nachbarn, die stummer Ignoranz ausgesetzt waren, weil sie nicht zum freiwilligen…“freiwilligen“(?)… Arbeitseinsatz erschienen sind? Alles übertrieben?

Fragen über Fragen. Eigentlich schade, dass es diesmal nicht geklappt hat. Wann hat man ansonsten die Gelegenheit, die anderen Eltern und Mitarbeiter besser kennenzulernen? Und gemeinsam an etwas zu arbeiten stärkt das Zusammengehörigkeitsgefühl (Hallo, Galgenraten!), ikke sant? Nächstes Mal werde ich bestimmt dabei sein.

***

So, das war es schon für heute, meine lieben Leser. Der  Herbst ist da und hat das letztlich noch sonnige Oslo in graue Regenwolken gehüllt. Ganz viel Sonne schicke ich heute nach Norddeutschland zu Ines und Jan – habt eine ganz wunderbare Hochzeit, wir denken an Euch!!!

Uns allen wünsche ich eine tolle Woche, was tut Ihr für die Gemeinschaft, habt Ihr Erfahrungen mit dugnads, oder was haltet Ihr davon? Mein norwegischer Sprachbuddy und ich gehen jetzt mal lunsj essen.

Ha det bra,

max

Ulrike og Max Kattepus

 

Krankmeldung

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Hallo, liebe Leser, das Kind ist ein bisschen krank, aber noch gesund genug, um es doof zu finden, wenn ich am Computer sitze. Ich bin mittlerweile klüger und gebe gleich nach ;).

Gesa ist also heute nicht frisk som en fisk (wir würden sagen: nicht munter wie der Fisch im Wasser), aber wir hoffen, das legt sich bis Sonntag!

Euch allen ein schönes, sonniges und nicht zuuuuu warmes Wochenende. Wir lesen uns nächsten Freitag!

Ha det,

Ulrike

 

 

Eine lustige Witwe für Opa Einar ODER Norwegisch lernen mit Hindernissen

 

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Bekommt Jan seine Ingenieurausbildung in Norwegen anerkannt? Eröffnet Linn ihre Teestube in Oslo? Wie wird Opa Einar mit seinem neuen Mobiltelefon zurecht kommen? Kauft Kåre ein neues Auto, obwohl Grete dagegen ist? Gewinnt Jakobs Fußballmannschaft das nächste Match? Fragen über Fragen!

Wie soll ich denn dabei noch Norwegisch büffeln?????

Hallo, meine lieben Leser, wie schön, dass wir uns hier wieder treffen. Mein erster Norwegischkurs war auf Englisch (ja, lange Geschichte) und beschrieb in 16 Kapiteln das Schicksal von Sue. Die junge Engländerin war als Touristin nach Norwegen gekommen, hatte sich verliebt, entschloss sich der Liebe wegen in Norwegen zu bleiben, fand einen Job, trennte sich von ihrem Freund, versöhnte sich mit ihm und sorgte am Ende auch noch dafür, dass ihre Schwägerin-in-Spe und deren Ex-Freund sich versöhnten. Was für ein Happy-End! Und ich war während dieses ganzen Dramas von Sprachlevel A1 (“Hei! Jeg heter Sue!”) zu Sprachlevel B1 gekommen.

Nicht so bei “Stein på Stein”. Dieses offizielle Lehrbuch der Volkshochschule mit Online-Lernaufgaben im Internet ist meine momentane Waffe zum Bezwingen der norwegischen Sprache und zum Erreichen von Level B2. So weit, so gut. Die Kapitel sind interessant, die Aufgaben lösbar, die Hörbeispiele verständlich.

Aber die menschlichen Schicksale!

In jedem Kapitel etwas Neues!

Und NICHTS wird aufgelöst!!!!

Hallo, Cappelen Verlag, was soll denn das??

In Kapitel 1 fängt das Drama an. Vier Ausländer beschreiben ihren Alltag in Norwegen, ihre Wünsche und Pläne für die Zukunft. Sonias Kinder fangen bald in der Schule an, Jan wartet auf Anerkennung seiner Ausbildung, Ella will studieren und Amir arbeitet im Pflegeheim, bis er seine Zulassung als Arzt bekommt.

Fertig. Und erhalte ich noch mehr Infos? Nein.

Im zweiten Kapitel lerne ich die Familie von Turid kennen. Sie ist geschieden und lebt mit Sohn Jakob und ihrem neuen Freund Knut zusammen. Etwas am Rand der Stadt wohnt ihr Vater Einar, der mir nicht nur aus dem Oslo der 50er Jahre erzählt sondern auch ein neues Mobiltelefon hat. Opa Einar ist manchmal einsam.

Ich würde am liebsten sofort nach Lambertseter fahren und ihn besuchen.

Richtig dramatisch kommt Kapitel 3 daher: Sorglos, wie Männer manchmal so sind, sagt Kåre am Frühstückstisch (am FRÜHSTÜCKSTISCH, ehrlich Kåre, schon verloren)….er sagt also so nebenbei zu seiner Frau: “Nå synes jeg vi skal kjøpe ny bil.” Er will also ein neues Auto kaufen. Klar, warum nicht, das macht man ja mal so nebenbei. Grete schmettert das ab. Verrückt sei er, das könnten sie sich gar nicht leisten. Es folgt eine hitzige Diskussion: Das alte Auto war schon mehrmals in diesem Jahr in der Werkstatt, argumentiert Kåre (da hat er recht, ein altes Auto kostet viel). Haha, kontert Grete, sie müssten erstmal das Bad renovieren, das sei viel dringender, dauernd laufe Wasser aus dem Becken auf den Boden (da hat sie recht, finde ich)! Sie streiten hin und her, bis Kåre den folgenschweren Satz loslässt (ach, Kåre…): “Det er bare et spørsmål om å planlegge litt bedre.” Sie müssten halt (finanziell) alles etwas besser planen.

Oh oh.

Wo er denn besser planen wolle, fragt Grete. Wo wolle er denn sparen? Vielleicht am Essen? Ja?? Und dann essen sie jeden Tag fiskeboller oder wie habe er sich das vorgestellt?

(Ich kann vor Aufregung kaum an mich halten.)

Grete, bei Frauen so typisch, ich selber nehme mich da nicht aus, redet sich in Rage. Vor allem als sie erfährt, dass Kåre bereits mit der Bank über einen zusätzlichen Kredit gesprochen hat. Sie regt sich auf und endet schließlich mit: “Vielleicht brauchen wir gar kein Auto? Die Bushaltestelle ist nur fünf Minuten entfernt.”

Ohweh.

Männlicher Schock trifft auf weibliche Pragmatik.

Sie habe Angst vor steigenden Zinsen, gibt Grete schließlich zu. Und auf Kåres naiven berechtigten Einwurf, sie solle nicht alles so negativ sehen, sagt sie nur noch: “Jeg prøver å være realistisk. Noen må jo være det også I denne familien.” Sie versuche nur realistisch zu sein. Irgendjemand in der Familie müsse das ja sein.

ENDE.

ENDE?????

Wie, was, wo? Ihr könnt mich doch jetzt nicht hängen lassen. Nicht mitten im Drama!!!

Wie, lieber Cappellen Verlag, sollen Studenten dieses Lehrbuch emotional durchhalten? Ich bin erst in Kapitel 3 und schon am Ende meiner Nerven. Und DANN soll ich mich auch noch auf “nützliche Begriffe” und grammatikalische Formen konzentrieren. MIR DOCH EGAL! Ich will stattdessen, dass Jan einen Job als Ingenieur bekommt, Kåre und Grete sich vertragen und im Lotto gewinnen,  Amir als Arzt arbeiten darf und Opa Einar sich in die nette Witwe im Nachbarhaus verliebt.

So geht das doch alles nicht!! Seufzend frage ich mich: Was kann man denn nur tun, um diese offenen Geschichten zu beenden? Was? Was?? Was????

Ich hab’s!

Natürlich.

Was sonst?

Ich werde eine Fortsetzung schreiben: “Stein på Stein – Das Happy End!”

Natürlich ohne den grammtikalischen Kram drumherum! Nur persönliche Schicksale! Denn seien wir ehrlich: Wen interessiert bei all diesen menschlichen Dramen schon, wann und warum man das Perfekt benutzt? Wir wollen eine lustige Witwe für Opa Einar!

***

So, das war es für heute, meine lieben Leser. Ich büffele also fleißig für meine Norwegischprüfung im November, suche nach Jobs oder Praktikumsplätzen und finde mein neues/altes Leben am Schreibtisch noch etwas verwirrend. Gesa geht jeden Tag in den Kindergarten, der Abschied ist immer noch tränenreich – aber da bin ich hart und gehe einfach weg, was soll ich schließlich auch tun? Still ist es hier auf jeden Fall und daran muss ich mich auch wieder gewöhnen, irre, wie einem so ein kleiner, bockiger, fußaufstampfender, tanzender, lachender Wirbelwind fehlen kann. Na, nun ist ja Wochenende! Ich wünsche Euch allen eine tolle Woche ohne Dramen. Lernt mal wieder was Neues und schreibt mir Eure Ideen, was mit Kåre und Grete passieren soll!

Ha det,

BlogSteinpastein

Ulrike

 

 

„Norge er dere. Norge er vi. Norge er ett.“ ODER Eine Rede zur Lage der Nation.

 

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aftenposten.no

Als ich gerade im KIWI einkaufen war, unterhielt ich mich mit der asiatischen Kassiererin, das tun wir meistens, sie fragt, wie es Gesa geht und ich erzähle die letzten Dramen aus dem morgendlichen Abschiedsstück, das wir seit einer Woche im Kindergarten spielen. Tja und dann redeten wir so über Kinder und Kindergärten, meine polnische Nachbarin gesellte sich dazu und berichtete, dass es alles noch schlimmer wird, sobald die Schule beginnt. Na, danke, dachte ich.

Und dann, auf dem Weg nach Hause, fiel mir auf: Das war eben ein echter Augenblick aus  Norwegen 2016.

Hallo, meine lieben Leser, wie schön, dass wir uns hier wieder treffen. Es gibt ja so Reden, die kennt jeder. Nur sehr ambitionierte Geschichtsliebhaber können den gesamten Text rezitieren, der Rest von uns kennt aber immerhin die bekanntesten Zitate daraus. “Ich bin ein Berliner!” oder “I have a dream!” oder “Mr. Gorbachev, tear down this wall!”

Gestern hielt König Harald eine Rede auf dem Jubiläumsfest im Osloer Schlosspark. (Ich erwähne nur kurz und auch ganz wertfrei, dass ich nicht eingeladen dass meine Einladung bei der Post verloren gegangen sein muss. Kein Problem, ich konnte gestern sowieso nicht. Ich musste Brot backen putzen die Welt retten.) 1500 geladene Gäste wurden vom 79-jährigen Monarchen bei strahlendem Sonnenschein begrüßt.

Man erwartete, denke ich, eine stinknormale Rede, etwas launig, etwas nachdenklich, eben passend zum Anlass.

Was dann aber kam, wird heute in den verschiedenen Medien regelrecht gefeiert, über Facebook und Twitter zehntausendfach geteilt und hat dem König bisher soviel Beifall eingebracht, dass er jetzt bis Weihnachten Pause machen kann.

In dieser Rede sprach der König, klar, von Norwegen. Nach einigen geografischen Beschreibungen, bei denen ich schon nahenden Kitsch befürchtete, kam Harald V. dann zu den Menschen, die Norwegen „bilden“. Und das seien nicht nur Menschen aus dem Norden oder dem Süden des Landes – nein, es seien auch die Einwanderer aus Polen und Pakistan, Schweden und Syrien. Norweger seien Junge und Alte, Reiche und Arme, Sofasitzer und Bergsteiger. Norweger glauben an Allah, Gott, Alles und Nichts. Norweger liebten Grieg und Kygo, Hellbillies und Kari Bremnes. Norweger seien Mädchen, die Mädchen lieben, Jungen, die Jungen lieben und Mädchen und Jungen, die einander lieben.

Und dann kommt der Teil, der bestimmt in die Zitatensammlung eingeht, da bin ich mir sicher, da verwette ich meine Jane-Austen-Kollektion:

“Norge er dere. Norge er vi. Norge er ett.”

“Norwegen seid Ihr. Norwegen sind wir. Norwegen ist eins.”

Und als wäre das noch nicht gut genug, endete der König mit den Worten: “Meine größte Hoffnung für Norwegen ist, dass wir es schaffen, füreinander da zu sein.”

Wow, oder?

Der Beifall war groß und wie immer in solchen Momenten wünsche ich mir den oder die auf die Bühne, von dem/der diese Worte tatsächlich stammen. Ich bin mir (fast) sicher, dass der König diese Rede nicht selber verfasst hat. Irgendwo im Schatten der Schlossbäume stand bestimmt die Verfasserin und sprach lautlos ihre Lieblingszeilen mit, freute sich über die Lacher an den richtigen Stellen und wischte sich gemeinsam mit den 1500 geladenen Gästen (meine Einladung…naja, Ihr wisst ja) eine Träne aus dem Augenwinkel. In der Zeitung Aftenposten begeisterte sich der Rhetoriker Kjell Terje Ringdal und lobte die Rede über alle Maßen als melodisch und modern. So, wie Bruce Springsteen über die USA sänge, so hätte der König über Norwegen geredet.

Aha, ob Bruce Springsteen also…….? Na, ist ja auch egal, von wem die Rede ist. Sie hatte Wirkung. Und wo der König recht hat, da hat er recht: Wenn sich eine Deutsche, eine Chinesin und eine Polin im Supermarkt über ihre Kinder im norwegischen Kindergarten unterhalten, dann ist das im Jahr 2016 ein ganz normaler, norwegischer Moment.

Oder? Was denkt Ihr?

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So, das war es für heute, meine lieben Leser. Der Spätsommer lebt sich aus in Oslo und langsam spürt man den Herbst kommen. Schön! Wir haben die erste Woche Kindergarten überstanden, etwas zerzaust zwar, aber die Familie befindet sich auf dem Weg der Besserung. Die morgendlichen Dramen werden auch bald aufhören, da bin ich sicher. War ja bei der polnischen Mutter auch so. – Uns allen wünsche ich eine tolle Woche mit viel Lachen, Sonne und Spaß. Passt aufeinander auf und seid füreinander da.

Hilsen,

Kongtale#

(Der König und ich – ganz ohne Yul Brynner)

Ulrike

 

Sommer, nee Herbst, nee Sommer in Oslo….

@radiokiepenkerl

So, gleich geht es los. Habe ich alles eingepackt für einen Nachmittag im Park? Kurz nochmal checken: Picknickdecke, Ball, Sonnencreme, Gummistiefel, Schirm, Schneeanzug, Handschuhe. Ja, alles da, auf geht’s!

Hallo, meine lieben Leser, wie schön, dass wir uns hier wieder treffen. Das Wetter in Oslo spielt 2016 echt verrückt. Verlässt man das Haus morgens in sommerlicher Stimmung, kehrt man spätestens mittags frierend zurück. Oder umgekehrt. Ein heilloses Durcheinader! Mehrfach haben wir schon gedacht: “So, das war es mit dem Sommer!”, nur damit er dann am nächsten Tag wieder da war. Das ist verwirrend! Wie soll man sich denn darauf einstellen?

Ich meine, mal ehrlich: Make up your mind, Sommer! Sein oder nicht sein? Strand oder Pfütze? Das würde mir auf jeden Fall den Tagesablauf sehr erleichtern.

Allerdings bemerke ich, dass viele Norweger (und bald auch ich) dieses Hin und Her einfach ignorieren und sagen: “Es ist Sommer. Basta!” Da hüpfen die Kinder im Regen barfuß auf dem Spielplatz, da geht die Familie bei Herbstwetter ins Freibad und Eis schmeckt überhaupt schon mal IMMER. Dazu tragen wir Birkies und Shorts, Blumenkleider und Bikinis und wer im Sommer Socken anzieht ist ein Loser! Sommer ist, weil wir das sagen.

Ein sehr unterhaltsame und positive Einstellung, die Gesa und ich gern übernehmen. Wir sind allerdings noch blutige Anfänger, deshalb quillt der Kinderwagen über von Gegenständen für alle vier Jahreszeiten. Naja, das wird schon! Bis Montag dauert der Zauber noch, dann geht hier in Oslo der Alltag wieder los: Schulstart. Ende des Sommers. Ende der lockeren Tage, des Pokemon-gefüllten Frognerparks und langsamer Anfang vom Herbst.

Schade. Je länger ich in Norwegen lebe, umso mehr mag ich den Sommer. Besonders den norwegischen Sommer: Am See liegen, leichter Wind in den Birken, Sommergeruch in der Nase. Schön ist das. Nur irgendwie zu kurz.

Also, Sommer, falls du noch ein paar Tage bleiben willst, von mir aus gerne. Aber dann entscheid’ dich: Do you wanna stay or wanna go? Weil, ehrlich, ich habe keine Lust mehr, den ganzen Mist immer mitzuschleppen!!!!

***

So, meine lieben Leser, das war es für heute! Meine wöchentlichen Grüße gehen diesmal an meinen Partner in Crime und Love. Ich wette, du hast beim Lesen die Augen verdreht, den Kopf geschüttelt und hast “Ich will Herbst!” gemurmelt. – Und dann schicke ich ein paar Grüße an den kleinen Sonnenschein, der nebenan seinen Mittagsschlaf hält: Heute, meine kleine Motte, war unser letzter “normaler” Tag. Nur wir beide vormittags mit unserem normalen Alltag. Ab morgen ist Oma zu Besuch, jippie!!! und ab Dienstag, deinem 2. Geburtstag, bist du ein Kindergartenkind!!!

Was hatten wir für zwei tolle Jahre, mein kleiner Lieblingsmensch! Jetzt kommt dein erster Schritt raus aus dem Nest und ich frage mich, wer tapferer sein muss… Als du gerade ein paar Tage alt warst, habe ich geschrieben: “Gesa füllt einen Platz in unseren Herzen, von dem wir gar nicht wussten, dass er so schmerzhaft leer war.” Wahnsinn, wie lange das schon her ist. Ich hab dich trillionenfach mehr lieb als damals, meine kleine Entdeckerin. Und jetzt, los, husch, raus aus dem Nest!

Ha det bra,

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Ulrike

„Karius und Baktus“ im Frognerpark ODER Ab in das blaue Zelt!

 

Sirup

Ich will sofort eine rote Zahnbürste! Eine rote Zahnbürste mit roter Badekappe!! Und diese rote Superbürste soll dann in meinem Mund herumtanzen und alle Bakterien vernichten! HA!!! – Ich war Freitag im Kindertheater. Es hat mich sehr mitgenommen.

Hallo, meine lieben Leser, wie schön, dass wir uns hier wieder treffen. Kürzlich fragte mich Freundin Britta am Telefon: “Kann ich mir mal dein Kind ausleihen?” Nun hänge ich prinzipiell sehr an meiner Tochter und hätte als treusorgende Mutter ja erst einmal nachfragen können: “Hm. Wofür denn?” Schließlich verleiht man nicht einfach so sein Kind.

Nun befindet sich Gesa aber gerade in der Trotzphase.

Ohne weiteren Kommentar rief ich deshalb froh aus: “Klar!! Gerne!! Leih‘ sie dir aus! Ich gehe Kaffee trinken!”-“Super, aber du kannst auch gerne mitkommen.” Schon wollte ich ablehnen, dankbar für einen freien, TROTZfreien, Nachmittag, da hörte ich: “ Im blauen Zelt im Frognerpark spielen sie Kindertheater: Karius und Baktus.

Ahsooooooooooooo…..

In jeder Stadt gibt es alljährlich wiederkehrende Dinge. In Oslo, zum Beispiel, beginnt für mich seit vier Jahren der Sommer dann, wenn im Frognerpark das blaue Theaterzelt aufgebaut wird.

blauZelt

Immer am selben Platz und immer zur selben Zeit. Dort spielen dann im Sommer verschiedene Theatergruppen Stücke für Kinder. Den Anfang macht immer der zweite Jahrgang der norwegischen Theaterhochschule. Seit drei Jahren frage ich mich, warum die armen Studenten nun ausgerechnet vor dem schwierigsten Publikum der Welt – Kindern – spielen müssen. Und seit drei Jahren hatte ich mir auch vorgenommen, einmal im Theaterzelt eine Vorstellung zu sehen.

Bei diesem Plan war es aber auch geblieben.

Doch nun kam der Anschub dank Britta und wir entschieden uns, am folgenden Donnerstag eine Vorstellung zu besuchen. Nun hatte aber noch jemand anders am Donnerstag den Plan, den Frognerpark zu besuchen: Bruce Springsteen. Das war uns irgendwie entgangen. Als wir also frohgemut in den Park schlenderten, begrüßte uns die tiefe Rockstimme vom “Boss”, der gerade Soundcheck machte. Der Parkrasen dröhnte. Wir blickten zweifelnd von der riesigen Bühne auf das winzig wirkende Theaterzelt, das in unmittelbarer Nähe der Konzertarena lag. Hm. Die Entscheidung, für oder gegen Theater mussten wir nicht treffen: Beide Tagesvorstellungen waren ausverkauft. Na, gut. Hörten wir also weiterhin dem Boss zu (der später noch Oslo überraschte), genossen die Sonne und verabredeten uns für den nächsten Tag.

Nun gebe ich zu, dass ich Kindertheater immer sehr kritisch gegenüber stehe. Kinder sind ein sehr anspruchsvolles Publikum, das aber nicht unbedingt die (uns Erwachsenen so wichtige) Qualität einer Aufführung beurteilt. Sie wollen vor allem unterhalten werden. Und das geht auch schon mal mit dem größten, dusseligsten und niveaulosesten Quatsch. Ich saß bereits mit offenem Mund fassungslos in Kindertheaterstücken, während sich die Kinder neben mir lachend vom Stuhl warfen. Und ein Stück, das von zwei Zahnbakterien handelt….ich ahnte Böses.

Nee, nix da. Erstmal fand die Aufführung vom Teater Syklus im blauen Theaterzelt statt. DAS allein war schon ein Erlebnis! Endlich war ich drinnen und thronte mit Gesa und Britta hochoben am äußeren Rand des enormen Publikumsraums. Und außerdem ist das Teater Syklus nicht nur eine wunderbar engagierte, enthusiastische und talentierte Gruppe, die schon seit über 15 Jahren diesen Kinderklassiker im Programm haben – sondern sie spielen eben eine Geschichte von Thorbjørn Egner.

Thorbjørn Egner ist ein norwegisches Heiligtum und Verfasser nicht nur von “Karius und Baktus” sondern er schrieb und zeichnete auch “Die Räuber von Kardamomme” und “Klaus Klettermaus”. Und so, wie ich bereits die beiden letzten Bücher mochte, gefielen mir auch die nervigen Zahnmonster Karius und Baktus ausgesprochen gut. Und den Kindern gefielen die strubbelhaarigen Biester in gestreiften Kostümen noch besser. Beklommen fragte ich mich, ob nun die im Zelt anwesenden Kinder abends im hohen Bogen ihre Zahnbürsten aus dem Fenster werfen würden und dabei riefen: “Wir wollen Karius und Baktus im Mund!!!”

So kann Thorbjørn es nicht gemeint haben.

Auftritt: Die rote Zahnbürste. Mein Held! Meine Angst vor dem dramatischen Anstieg kindlicher Zahnfäule in Oslo legte sich, sobald ein Schauspieler in rotem Overall plus roter Badekappe als rote Zahnbürste über die Bühne fegte.

RoteZahnbürste

Schon waren die Guten und die Schlechten auf der Bühne wieder klargestellt und laut beklatschten Groß und Klein den finalen Abzug der beiden Zahnzerstörer. 35 Minuten hatte der Kampf gedauert, es gab viel zu lachen und am Ende durften wir nicht nur das Bühnenbild aus der Nähe betrachten sondern auch die beiden Hauptdarstellerinnen kennenlernen.

BrittaGesaKarius

(Gesa hat es, trotz ihres Gesichtsausdrucks, sehr gut gefallen. Hoffe ich. Auf jeden Fall war sie extremst beeindruckt. Und ja: Britta und Gesa gehen immer im Partnerlook ins Theater ;))))…)

Ich kann wieder einen Punkt auf meiner “Oslo-to-do”-Liste abhaken.

Und morgen kaufe ich mir eine knallrote Zahnbürste!

***

So, meine lieben Leser, das war es für heute. Ich hoffe, Ihr hattet oder habt einen tollen Sommer mit vielen schönen Erlebnissen. Wir waren drei Wochen in Deutschland und haben Freunde und Familie besucht. Es war lecker und lustig, windig und sonnig, aufregend und schön – wir standen einmal im Stau und zigmal beim Bäcker, haben im Supermarkt gestaunt und im Restaurant jubiliert, sind mit vier Sternen zurück nach Oslo geschippert und hatten eine tolle Zeit.

Hier in Norwegen fängt ab morgen teilweise wieder der Alltag an. Die Schulferien gehen allerdings noch bis zum 19.8. und bei uns beginnt am 23.8. eine neue Etappe im Elternleben: Gesa kommt in den Kindergarten. Bis dahin genießen wir aber noch den Sommer!

Meine wöchentlichen Grüße gehen heute nach Bern, wo Freundin Claudia ihren ersten Abend im neuen Übergangszuhause verbringt. Du fehlst uns! Alles Gute für morgen!!! Kick ass!

Uns allen wünsche ich eine tolle Woche, wir lesen uns dann wieder am Freitag.

Ha det,

GesaichBühne

 

Ulrike