Dr. Who, Kleinkindspiele und Schneeverwehungen ODER Auf der Suche nach einer Ausrede

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BBC.co.uk

Hallo meine lieben Leser, wie schön, dass wir uns auch in 2016 hier wieder treffen. Zuerst ein dickes Bravo an alle, die das Quiz beantwortet haben! Ich habe mich sehr über Eure Emails gefreut. Einige haben mir auch geschrieben, warum sie Norwegen so mögen, wie sie auf den Blog gekommen sind und ähnliches. Vielen Dank auch dafür, ich liiiiiieeeebe es, von und über Euch zu lesen.

Mehr davon, bitte!!!

Tja.

Mehr kommt heute nicht und das obwohl ich Euch immer noch vom Besuch in der Schokoladenfabrik erzählen will.

Aber jetzt kommt ein Bekenntnis: Nach 12 Stunden Kinderbespaßung, Kinderwagenschieben durch den Schnee und Haushalt will ich heute nur noch eines: Auf mein Sofa. Mit Dr. Who – und Martin :)))

Alle Mehrkindmütter werden vielleicht ungläubig lachen, aber unser 16monatiger Wirbelwind fordert im Moment alle Aufmerksamkeit und jeder Versuch, mich tagsüber an den Computer zu setzen, scheitert. Wie Mütter von mehr als einem Kind den Alltag meistern, ist mir gerade ein Rätsel :)…

„Jammere nicht rum!“

Ich jammere gar nicht, versuche nur zu erklären, warum statt Schokoladenfabrik heute „Aus dem Leben einer Mutter“ hier im Blog erscheint!!!

Um nicht ganz un-norwegisch zu enden, hier noch ein paar Notizen aus der Woche in Oslo:

– Am Mittwoch jauchzte halb Oslo über Nordlichter, die sonst fast nie über der Hauptstadt zu sehen sind. Bald kamen erste Zweifel auf und am nächsten Morgen war klar: Keine Nordlichter, nur ein Wetterphänomen aufgrund der Kälte.

– Die Tour de Ski lässt Norwegerherzen höher schlagen: Im langrenn sind meine Landsleute unschlagbar (naja, fast) und so hoffen, nein glauben, alle an einen norwegischen Sieg. Da ich den führenden Sundby total unsympathisch finde, hoffe ich auf eine erneute Sternstunde des norwegischen enfant terrible, Petter Northug, jr. – Die Ergebnisse der Frauen weiß ich gar nicht. Hm.

– Im norwegische Staatshaushalt fehlen etliche Milliarden. – Also, ich habe sie nicht.

– Statoil versucht, Angestellten mit großzügigen Abschiedskonditionen die Frührente schmackhaft zu machen. Mit Erfolg. Durch den sinkenden Ölpreis verliert der Konzern täglich momentan 30 Millionen Dollar. Ja, da musste ich auch schlucken.

– Eine wunderbare Buchentdeckung ist Bienes historie von der norwegischen Autorin (Achtung!) MAJA Lunde. Ein Roman über (nicht nur) die Auswirkung des Bienensterbens und das Verhältnis von Eltern und ihren Kindern. Unbedingt lesen!

***

So, meine lieben Leser, das war es für heute. Meine wöchentlichen Grüße gehen an Imke, Katharina, Stefanie, Sabine, Elisabeth und meine Mutter Jutta 🙂 Post macht sich bald auf den Weg!!
Ich wünsche uns allen eine tolle Woche, genießt den Winter irgendwie, lacht viel, vor allem mit- statt übereinander. Wir brauchen viel Lachen!

Hilsen og jeg ønsker dere et godt nytt år!

Ulrike

Das Blogjahresquiz 2015 ODER Wer will Post von mir?

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Hallo, meine lieben Leser, wie schön, dass wir uns am letzten Tag des Jahres hier treffen. 12 Monate haben wir zusammen verbracht und ich schicke Euch allen, jedem einzelnen Leser, ein riesiges DANKE. Ihr seid toll und ich freue mich über jeden Abonnenten, jedes „Gefällt mir!“, (fast) jeden Kommentar. Sehr gerne würde ich gerade Euch unbekannten Leser auch mal persönlich treffen – mal sehen, vielleicht schaffe ich das bei dem einen oder der anderen ja in 2016.

Und bis dahin ist es nicht mehr lange, höchste Eisenbahn also für das Jahresquiz!

And now, without any further ado…Das Quiz!!

1. Was essen Norweger am Freitagabend?

2. Wen traf ich im Juni im Færder Nationalpark?

3. Was ist kakelinna?

4. Was durfte ich im September 2015 zum ersten Mal in Norwegen?

5. Wie heißt das neue Strandbad in Oslo?

6. Wie heißt die bekannteste Köchin Norwegens und Herausgeberin des „karierten Kochbuchs“?

7. Nach welchem Motto leben die Norweger? Slapp av, det….

8. Was ist åpen barnehage?

9. Wo fand meine weltweit erste Live-Bloglesung statt?

10. Wieviele Feigen gehören ins köstliche Feigenbrot?

11. Welches in Norwegen beliebte Zusatzernährungsmittel habe ich im Januar widerwillig probiert?

12. Welche seltenen Beeren haben wir beim Orientierungslauf entdeckt?

So, das war es für heute, meine lieben Leser. Viel Spaß beim Raten und Nachlesen, ich freue mich auf Eure Emails. Antwortet schnell und per Email an ulrike_niemann@yahoo.no.
Die ersten drei richtigen Einsendungen bekommen im Januar Post von mir! Also, wenn das nicht ein bisschen Anstrengung wert ist!!!

***

Der letzte Tag des Jahres ist halb vorbei, in Sydney feiern sie bereits das neue Jahr und wie jedes Jahr sind die Köpfe voller guter Pläne und Vorsätze für das neue Jahr. Mein Vorsatz: Zum Oktober 2016 Arbeit finden. Gesa kommt im August in den Kindergarten und rechnet man die Eingewöhnungsphase ein, bin ich spätestens im Oktober einsatzbereit. Leider liegen die Jobs nicht auf der Straße rum, wenn Ihr also wen kennt, der wen kennt, der wen kennt…na, Ihr wisst schon.

Und Ihr so? Was für gute Vorsätze habt Ihr gefasst? Schreibt sie mir, ich bin doch so neugierig!!

Ich wünsche Euch allen, wo immer Ihr auch seid, einen guten Rutsch und ein wunderbares 2016. Bleibt mir treu und begleitet mich auf Reisen in die Telemark, Kochexperimenten und Abenteuern in der Welt norwegischer Kindergärten und Arbeitssuchen.

Bis dahin,

ha det bra,

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Ulrike

Von Schokoladenkönigen und Backwetter ODER K wie Weihnachten

Es gibt im Norwegischen wie im Deutschen tolle Wörter, die mit K beginnen: koselig, kyss, Kardamomme By oder Katze, kuscheln und Krümelmonster. In dieser Woche habe ich zwei neue norwegische K-Begriffe gelernt, die ich Euch nicht vorenthalten will. Tatarataaaa: Kong Haakon und Kakelinna.

Hallo, meine lieben Leser, wie schön, dass wir uns hier wieder treffen. Die Adventszeit neigt sich ihrem Ende, die Weihnachtsstimmung steigt und ich habe, danke Hiltrud, eine wunderbare, norwegische Weihnachtsköstlichkeit entdeckt:

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Wow, oder? Freia, der größte Schokoladenfabrikant im Land, at its best. Über den Preis der kalorienreichen Köstlichkeit legen wir einen zuckrigen Mantel des Schweigens. Immerhin ist Weihnachtszeit, der Dezember brachte ein Gehalt mit nur 50% Steuerabzug, also nicht lange zögern, ab mit dem Pralinenkasten in den Wagen. Seit 110 Jahren produziert Freia jedes Jahr ihren Kong Haakon. Warum Kong Haakon, fragt der geneigte Blogleser? Heißt der norwegische König nicht…äh…Carl-Gustaf?

Ja, genau und Oslo ist die Hauptstadt von Schweden.

(Musste Martin sich tatsächlich auf einer Konferenz in Deutschland anhören und nicht nur das: Auch sein Namensschild sagte: Dr. Martin Niemann, Oslo, Schweden. – Well, nobody is perfect.)

Kong Haakon also. Der Grund ist einfach: 1905 erhielt Norwegen die langersehnte Unabhängigkeit von Schweden. Es folgte eine Volksabstimmung über die zukünftige Staatsform und mit 259563 zu 69264 Stimmen entschied sich das Volk für die Monarchie. Nun hatte Norwegen aber keinen eigenen Adel. Ein Ausländer, repräsentativ ansprechbar und willig, musste also her. Das Parlament entschied sich für den dänischen Prinzen Carl. Der wiederum entschied sich für den Namen Haakon und ging als Haakon der 7. in die norwegischen Geschichtsbücher ein.
Freia feierte diesen denkwürdigen Anlass mit einer köstlichen Pralinenmischung.

Prima Sache!

12 Pralinensorten bietet uns Freia, eine köstlicher als die andere: Orangentrüffel, Mandelnougat, Mokka, Walnussmarzipan, um nur einige zu nennen.
Den roten Deckel der Packung anzuheben, sich nicht entscheiden zu können, dann doch eine Praline zu nehmen und zu genießen – das wird ab diesem Jahr eine unserer Weihnachtstraditionen.

K wie Kong Haakon.

***

„SCHNEE!!!!“ jubelte es vor einigen Tagen auf Facebook, der Straße und hier in unserem Wohnzimmer. Na, endlich, der norwegische Winter beginnt, dachten wir. Aber Pustekuchen, aus den Minusgraden wurden Plusgrade, der Schnee tropfte von den Dächern und die Weihnachtsstimmung lag in Pfützen geschmolzen auf der Straße. Dank Christine kenne ich seit heute auch den Namen dieses Dezemberphänomens:

Kakelinna.

Kake, fragt die norwegischsprechende Blogleserin, Kuchen?

Ja, genau.

Früher begründete man das warme Wetter kurz vor Weihnachten nämlich so: Im ganzen Land wird so viel gebacken, dass die unzähligen heißen Öfen das Wetter beeinflussen. Kurz vor der Tomasmesse, am 21.12., wenn das Backen sich dem Ende neigt, sinken auch die Temperaturen wieder.

Eine wunderbare Erklärung, finde ich, viel schöner als natürlich auftretende Hochdruckgebiete oder ähnliches.

K wie kakelinna.

***

Es sind diese kleinen Geschichten, die uns in einem Land heimisch machen. Wie eine Art Geheimcode lerne ich immer mehr über norwegische Traditionen. Oder sie werden mir erzählt, worüber ich mich immer freue!

Kos deg ist ein dritter norwegischer Begriff mit K und bedeutet soviel wie „Hab Spaß! Mach es dir gemütlich! Genieß es!“ – und das werde ich jetzt tun. Ich wünsche Euch allen, liebe Leser, ein wunderschönes, friedliches, lustiges, feierliches, leckeres, tannenduftendes Weihnachtsfest. Ich melde mich Ende des Jahres noch mit dem alljährlichen Blogjahresquiz.

Genießt die Zeit bis dahin,

kos dere,

jeg ønsker dere en riktig god jul,

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Ulrike

Oh Feigenbrot, oh Feigenbrot! ODER Ab in die Marketingfalle….

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Wie bringt man Kunden dazu, in einem bestimmten Supermarkt einzukaufen? Preisaktion wie “3 kaufen, 2 bezahlen” – vielleicht. Ständige Niedrigpreise bei Alltagswaren wie Windeln oder O-Saft. Ja, möglich. Mein Supermarkt gegenüber hat mich für immer an sich gebunden mit – Kochrezepten.

Hallo, meine lieben Leser, wie schön, dass wir uns hier wieder treffen. Kochrezepte also. Jawoll. Alle drei bis vier Monate überrascht KIWI seine Kunden mit einem neuen, kostenlosen Rezeptheft – passend zur Saison. Das erste Mal habe ich nur halb interessiert zugegriffen, mehr nach dem Motto: “Es gibt etwas UMSONST in Norwegen? Mitnehmen!!!”
Mittlerweile warte ich auf das neueste Heft mit aufgeregter Vorfreude. Vor zwei Wochen war es dann soweit: Das Weihnachtsheft war da! Unter dem Motto “Alle har sin jul” (Alle haben ihr (eigenes) Weihnachtsfest) finden sich auf 90 Seiten die allerköstlichsten Köstlichkeiten aus Norwegen und dem Ausland. Gepackt in idyllische Weihnachtsstimmungsfotos, die in mir nur einen Wunsch aufkommen ließen: Ab in die Küche!!!

Die Entscheidung fiel schwer (außer für Vegetarier oder Veganer): Pinnekjøtt, Lutesfisk, Ribbe, Medisterkake, Truthahn, eingelegter Hering, selbstgebackenes Knäckebrot, Weihnachtswurst, Lebkuchen-Eis-Nachtisch, Feigenbrot, Milch…

Feigenbrot???

Ok, die Entscheidung war gefallen!

Das Foto sah soooo verlockend aus, dass ich am liebsten sofort mit dem Heft in der Hand wieder zurück in den Supermarkt galoppiert wäre. Jahaaa und schon hat die Strategie der KIWI gezogen: Denn natürlich kaufe ich die Zutaten für das Feigenbrot in dem Supermarkt, der mir das Rezept gebracht hat. Und schon bin ich in die Falle gegangen!!

Mir doch schnurzpiepsegal. Ich stehe solchen offensichtlichen Marketingstrategien gleichgültig gegenüber und gebe auch meine Daten weiter, um dadurch 50% bei der Apotheke zu sparen oder einen lustigen Filzhut im Kinderladen zu ergattern. Da bin ich schmerzfrei. In Norwegen wissen eh alle alles. Transparente Gesellschaft. Mir ist egal, wieviel meine Mitmenschen verdienen – aber es wäre nicht schwierig, genau das im Internet herauszufinden.

Aber zurück zum Feigenbrot. Guckt doch nur mal….

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Das wollt Ihr auch backen? Lebt aber in Deutschland, KIWI-los und damit auch ohne Rezept?
Na, wofür habt Ihr denn mich? Ich bin doch da für Euch!!!

Feigenbrot

25g frische Hefe
3 dl lauwarmes Wasser
1 Tl Salz
1 dl Haferkleie
1 dl brauner Zucker
75 g Walnüsse oder Haselnüsse oder Mandeln
150g getrocknete Feigen
400g Weizenmehl

Die Feigen in Stücke schneiden oder auch ganz lassen, um ein spannendes Muster im Brot zu erhalten. Die Hefe ins lauwarme Wasser einrühren. Salz, Kleie, Zucker, Feigen und Nüsse dazugeben und gut verrühren. Mehl dazu und alles gut durchkneten.

Teig zugedeckt 45 Minuten gehen lassen.
Danach den Teig in eine gefettete Kastenform geben und nochmal 30 Minuten gehen lassen.
Dann 10 Minuten bei 225° und 35 Minuten bei 150° backen.

Abkühlen lassen, aus der Form stürzen und genießen 🙂

Legt das Brot in eine rustikale alte Backform, verziert mit einem Band oder legt es in einen Leinenbeutel und verziert es mit kleinen Tannenästen. Ein beliebtes Geschenk!

Ich habe es mittlerweile zweimal gebacken und zwar problemlos – das will bei mir etwas heißen! Aber das KIWI- Heft bietet soooo viel mehr. Als nächstes werde ich wohl den Milchreis mit Kokosmilch und Preißelbeeren probieren!

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So, meine lieben, nun hungrigen, Leser, das war es für heute. Hat Euch die Backlust gepackt? Hier findet Ihr das gesamte Heft – auch prima zum Norwegisch lernen. Ich werde gleich eine Scheibe Feigenbrot genießen – zusammen mit meiner Mutter, dank der ich heute so ganz in Ruhe den Blog schreiben konnte 🙂

Ich wünsche uns allen ein ruhiges, schönes und leckeres Wochenende mit viel Lachen, in Zeiten wie diesen brauchen wir das.

Ha det bra,

Ulrike

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Ein Winterspaziergang im Park ODER Hilfe, ist das kalt!

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Wollenes Unterhemd, wollene Unterhose. Langärmeliges Shirt, Mariusgenser. Gefütterter Winteranzug, Socken, Schuhe. Schal, Mütze, Handschuhe. Fertig! In der Zeit, die ich brauche, um Gesa anzuziehen, fliegen andere in den Urlaub. Und das kann nur eins bedeuten: Der Winter ist da!

Hallo, meine lieben Leser, wie schön, dass wir uns hier wieder treffen. Ja, der Winter ist da, mit -8 Grad und glatten Bürgersteigen. Beim legevakt, dem norwegischen Notarzt, fanden sich vor einigen Tagen bereits bis um 11 Uhr 150 Patienten mit Winterleiden. Der Pinguingang hilft eben doch nicht immer. Aber der Winter hat natürlich auch seine wunderschönen Seiten. Kommt mit mir in mein zweites Wohnzimmer, den Frognerpark, der sein Aussehen zum vierten Mal in diesem Jahr verändert hat.

 

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Schön, finde ich, ist so ein Winterspaziergang. Hoffentlich bietet uns der kommende Winter viele schöne Tage, mit Zeit zum Schlittschuhlaufen, Kakao trinken, Schneemann bauen, Schlitten fahren, Skilaufen und und und. Ich freue mich darauf!

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So, das war es schon für heute, meine lieben Leser. Genießt die Tage, macht es Euch gemütlich und lasst Euch nicht vom Weihnachtsstress anstecken.

Ha det,

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Ulrike

 

Marius ist da! ODER Ein Strickerfolg…

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Auch wenn das mit der Sprache IMMER noch nicht klappt, mein kransekake misslingt, wir keine hytte in den Bergen haben und auch das Skilaufen noch geübt werden muss – heute ist mir etwas echt Norwegisches gelungen:

Mein erster Mariusgenser ist fertig!

Hallo, meine lieben Leser, wie schön, dass wir uns hier wieder treffen. Bereits vor ein paar Monaten war das sogenannte Marius-Muster Thema in einem Blogeintrag. Damals hatte ich mich an ein paar Topflappen gewagt, die auch heute noch meine Küche zieren. Aber mein großes Ziel war DER klassische Strickpullover, der Rolls Royce unter den norwegischen Wollprodukten, der Mariusgenser.

Der Plan ist halb gelungen: Da ich momentan pro Tag nicht mehr als zwei bis drei Runden stricken konnte, schied ein „großer“ Pullover schon mal aus. Ich wollte ja nicht drei Jahre an dem Ding sitzen! Wozu hat man aber eine fast 15-monatige Tochter?

Genau, zum Bestricken!

Gesagt, getan. Im Marius-Strickbuch fand ich eine passende Anleitung, der Wollladen gegenüber der Majorstuen T-bane-Station versorgte mich mit Wolle und Nadeln und los ging es.

Ich liebe es, zu stricken. Man sitzt, hat etwas um die Hände und kann die Gedanken schweifen lassen. Naja, wenigstens in der ersten Pulloverhälfte. Norweger stricken alles klassisch rund, das macht es einfach, eine rechte Masche folgt der nächsten. Dann aber beginnt das Mariusmuster und es wird etwas komplizierter. Wer zählen kann, ist hier klar im Vorteil. Auch mit zwei Farben gleichzeitig zu stricken, musste ich erst einmal geduldig üben. Aber es ging. Bald lagen die beiden Ärmel und das Hauptteil vor mir, ich versuchte alles auf zwei Nadeln zu bekommen und zählte Maschen.

Und zählte nochmal.

Und nochmal.

Warum waren auf meinen Nadeln 30 Maschen mehr als vorgesehen?

Nun ein kleiner Vokabelkurs: Das norwegische Wort „felles“ bedeutet „gemeinsam“ und damit in einer Strickanleitung „zusammenstricken“. Es heißt nicht, ich betone NICHT, „zunehmen“.

DAS heißt „øke“.

Statt 30 Maschen ab- hatte ich 30 Maschen ZUgenommen. Auch schön. Wieder etwas gelernt. Dabei war ich so stolz gewesen, wie problemlos die norwegische Strickanleitung und ich zusammengearbeitet hatten.

Pustekuchen.

Ein paar Flüche und zahlreiche Minuten später war alles repariert. Ab jetzt durfte mich niemand mehr beim Stricken ansprechen, ich verfiel in wollige Meditation und murmelte nur noch: „Zwei weiß, zwei blau, zwei weiß, eine blau…“ Tja, und irgendwann war mein Strickdiagramm am Ende, die Fäden vernäht, das fast 15-monatige Kind angezogen und….

SÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜSSS!!!!!!

Ich finde mich ja eh ziemlich klasse, ein echter Persönlichkeitsfehler, den ich Gesa hoffentlich nicht weitergebe, aber ich kann es nicht ändern, manchmal bin ich einfach top und gerade da, in diesem bestrickenden Moment, war ich stolz wie Bolle und wäre am liebsten mit meiner Motte sofort in den Supermarkt oder eine ähnlich vielversprechende Menschenversammlungsstelle gegangen.

Es war schon ein bisschen spät dafür – aber, Zuckerberg sei Dank, es gibt ja Facebook!

Für alle, die das Mariusmuster auch gern probieren möchten, finden sich im Internet Anleitungen oder Ihr sagt mir Bescheid und ich schicke Euch meine. Es ist wirklich nicht soo schwierig, besonders das Stricken in der Runde sorgt dafür, dass das Muster schön ordentlich erscheint. Also, ran an die Nadeln!

Marius

***

Das war es für heute, meine lieben Leser! Ich wünsche uns allen ein ruhiges, erfreuliches Wochenende mit viel Lachen, Liebe und Musik. Feiert, wo immer Ihr könnt!

Hilsen,

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i. A. Ulrike

Elektronische Einräder erobern Oslo ODER La det rulle…..

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Wisst Ihr, was ich gesagt habe, als die ersten Handys auftauchten? „Die setzen sich nie durch! Es gibt doch Telefonzellen!“ Ja. Genau. Deshalb werde ich jetzt keine Zukunftsaussagen treffen, sondern nur sagen: Elektrische Einräder. Oho.

Hallo, meine lieben Leser, wie schön, dass wir uns hier wieder treffen. Seit einigen Monaten werde ich im Frognerpark oder auf dem Bürgersteig von, meistens jungen, Norwegern auf Einrädern überholt. Wer jetzt an Zirkus denkt, der liegt völlig falsch. Die Einräder, von denen ich berichte, sind kleine, elektrisch betriebene Transportmittel, die aussehen, als hätte Marty McFly sie aus der Zukunft importiert. Auf ihnen steht der hippe Jugendliche und lenkt durch Gewichtsverlagerung. Kurve nach links – nach links lehnen. Kurve nach rechts – na, Ihr ahnt es. Genau, ganz simpel.

In den ersten Wochen hielt ich diese kiloschweren Räder für einen missglückten PR-Gag, der mich an die Standräder von Segway erinnerten – die haben sich auch nie richtig durchgesetzt. In der letzten Zeit ist es aber nicht mehr zu ignorieren: Die Airwheels vermehren sich. Mehrere hunderte Räder pro Woche verkaufe er im Moment, berichtete der Geschäftsführer von Kajakk og Fritid bereits im Juni. Er hatte den Trend als erster richtig eingeschätzt und die britischen Produkte nach Norwegen geholt. Für ungefähr 5000 Kronen kann der Fahrspaß beginnen.

Aber wer Spaß haben will, hat auch Regeln: Erlaubt ist das Fahren der Elektroräder erst ab 16 und die Geschwindigkeitsgrenze liegt bei 20km/h. Bereits nach wenigen Versuchen sollen, so die Aussage von Airwheel, die meisten Nutzer in der Lage sein, das Rad zu bedienen.

Ich mag ja meine Füße.

Ehrlich, bei diesen Airwheeldingern bekomme ich eine Portion Zukunftsangst und sehe eine eh schon bequeme Menschheit NOCH bequemer werden. Wir haben doch schon wunderbare Transportmittel – reichen die denn nicht. Los, Menschheit, die paar Meter von der Haustür bis zur Bushaltestelle, die können wir doch noch zu Fuß gehen. Unsere Füße mögen das. EHRLICH!!!

Das alles interessiert die Osloaner Jugend wenig. Es ist hipp zu rollen. Mehrfach habe ich in den letzten Tagen versucht, einen rollenden Jugendlichen zu fotografieren – aber ohne Erfolg. Whoosch – weg sind sie, lehnen sich nach links und verschwinden aus meinem Blickfeld. Da frage ich mich doch: Wieso können die das alle so gut? Wo sind die wackligen Anfänger, die mehr neben dem Rad liegen als drauf stehen? Gibt es eine geheime, den Blicken der schadenfrohen Außenwelt verborgene, Airwheel-Teststrecke?

Sollte ich irgendwann einen Airwheeler erwischen, frage ich natürlich nach. Bald kommt der erste Schnee – der natürliche Feind des elektrischen Einrads. Aber im Winter steigt die Jugend von Oslo auf Skier um und die Airwheels verschwinden entweder im Keller oder auf Nimmerwiedersehen, denn der Frühling bringt unter Garantie einen neuen Trend.

Bleiben wir gespannt.

***

So, meine lieben Leser, das war es für heute mit einem kleinen Einblick in das technikverliebte, trendbegeisterte (West)-Oslo. Haben sich die E-Einräder auch in Deutschland gezeigt? Seid Ihr die schon mal gefahren, hier oder dort? Ich habe diesen sehr lustigen Erfahrungsbericht eines britischen Journalisten gefunden. Persönlich würden mich keine hundert Pferde auf ein so Rad bekommen– wer schon beim Rollschuhlaufen neue physikalische Gesetze aufstellt, sollte mit so etwas ganz vorsichtig sein. Dabei macht es bestimmt riesigen Spaß!

Ich wünsche uns allen eine tolle Woche, geht mal wieder zu Fuß und zwar mit Begeisterung, rollt Euch höchstens vom bequemen Sofa runter und begegnet dem grauen November mit einem strahlenden Lachen.

Hilsen,

Füße

Ulrike

Norwegischer Fußball ODER Naja, fast ein Artikel über Fußball….

@dagbladet.no

@dagbladet.no

Es ist der 23. Juni 1998. Sankthansaften – Mittsommernacht. Statt um das Feuer zu tanzen, sitzen die Norweger in diesem Jahr vor dem Fernseher. Und erleben kurz vor 23 Uhr, wie sich Kjetil Rekdal in die Geschichte schießt:

Norwegen schlägt Brasilien bei der WM 2:1.

Davon zehrt das Land noch heute.

Hallo, meine lieben Leser, wie schön, dass wir uns hier wieder treffen. Ganz unentschuldigt habe ich den Blog letzte Woche ausfallen lassen – Freundin Sabine sagt, ich solle ihr dafür die Schuld geben.

Ok. Bine ist schuld.

Nun bin ich aber wieder da. Mit Fußball!!!

Die Highlights des norwegischen Fußballs sind – sagen wir – problemlos zusammenzutragen. Das Land ist erfolgreich in zahlreichen Wintersportarten, aber im Fußball tut man sich eher schwer. Der Sieg gegen Brasilien bei der WM 1998 in Frankreich, der Norwegen ins Achtelfinale brachte, ist laut VG „Das Größte, das im norwegischen Sport geschehen ist.“ Aber vielleicht steht nach 15 Jahren die nächste Sensation ins Haus: Norwegen hat die Qualifikationsrunde zur EM in…FRANKREICH!!!…als Gruppendritter beendet und darf in den Playoffs gegen Ungarn ran.

Norwegen schien davon ähnlich überrascht wie seine Gegner.

Auf nationaler Ebene ähnelt der norwegische Fußball anderen Nationen: Es gibt zwei Ligen, eine erste Liga, die sogenannte Tippeligaen, genannt nach dem Hauptsponsor Norsk Tipping und eine zweite Liga, die OBOS-Liga, genannt nach deren Hauptsponsor. Gerade hat sich Rosenborg Trondheim zum 1000. Mal die Meisterschaft in der Gullserie/Tippeligaen erspielt und ist und bleibt damit DIE norwegische Mannschaft.

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Ok, ich habe es wirklich versucht. Ehrlich…ganz, ganz ehrlich!!!  Aber eine rotznasige Tochter in „Mammaaaaaa“-Phase, die alles was nach Computer aussieht SOFORT anfassen muss, hat jetzt einfach gewonnen. Ich frage mich, wie andere Mütter das machen. Anscheinend bin ich völlig unbegabt, was Organisation angeht. Vielleicht sollte ich nachts um 3 Uhr schreiben.

Aber ich schlaf auch gern mal….

Also, meine lieben Leser, sobald ich mich neu organisiert und Schreibzeit in meinem Alltag besser integriert habe, melde ich mich wieder!!!

Spätestens im Sommer 2016.

Da geht Gesa in den Kindergarten.

Ich wünsche Euch allen eine tolle Zeit, ob nun mit Fußball oder ohne und melde mich wieder! Versprochen.

Ha det,

GesaBlog

Ulrike

Willkommen in meiner Küche… ODER Heute kocht der Zufall!

„Wie, was, wo?“ höre ich Euch rufen. Da kündigt sie letzte Woche großspurig an, über den norwegischen Fußball zu schreiben und was passiert? Nix, nada, nothing. In die Küche geht es. Jaaa, aber das hat auch seinen Grund: Der norwegische Fußball ist komplizierter als erwartet. Da gehe ich lieber kochen.

Hallo, meine lieben Leser, schön, dass wir uns hier wieder treffen. Nachdem ich festgestellt hatte, dass in dieser Woche keine Zeit war ein Fußballspiel zu gucken, musste ich das Thema verschieben. Aber es kommt – versprochen! Sonntag um 20 Uhr gucke ich Tromsø gegen Viking Stavanger und werde berichten.

Heute aber gehen wir stattdessen in meine Küche. Auf der Fähre zurück von Kiel hatte ich mir eeeendlich, endlich, endlich mein norwegisches Lieblingskochbuch Norges nasjonalretter zum Schnäppchenpreis gekauft. Aber was sollte heute daraus für Euch gekocht werden? Oder gebacken?

Hm.

Lassen wir einfach den Zufall entscheiden! Buch also in die Hand, Augen zu, eine Seite aufschlagen, Augen auf und…..

Seite 247: 

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Huch.

KÜRBISmarmelade?

Ich kenne Orangenmarmelade und finde die schon ziemlich ungewöhnlich, aber KÜRBISmarmelade? Vorsichtshalber schlage ich im Wörterbuch gresskar nach, nicht, dass vielleicht noch eine andere Frucht diesen Namen trägt. Nein – es stimmt, Kürbis.

Ist Kürbis überhaupt eine Frucht?

Wie definiert sich eigentlich „Frucht“?

Fragen über Fragen, mir schwirrt der Kopf, bevor ich auch nur einen Topf angerührt habe.

Statt das Wörterbuch zu befragen, googele ich nun also und lerne: Obst entsteht aus einer befruchteten Blüte, Gemüse aus anderen Pflanzenteilen. Außerdem ist Obst süßer und stammt von mehrjährigen Pflanzen, während Gemüse aus einjährigen Pflanzen entsteht. Auftritt Kürbis, der Störenfried. Die orange Kugel entsteht zwar aus einer befruchteten Blüte, die aber an einer einjährigen Pflanze hängt. Damit sind Kürbisse (genau wie Paprika, Tomaten und Gurken) eine Mischung und werden Fruchtgemüse genannt.

Tolle Sache, wusste ich vorher nicht.

Ihr auch nicht?

Ja, dieser Blog ist allgemeinbildend.

Gern geschehen.

Nun wieder zurück in die Küche!

Kürbismarmelade also. Erstaunt lese ich erneut den Rezepttitel. Nie hätte ich vermutet, dass Kürbisse in norwegischen Nationalgerichten zu finden wären. Aber, so klärt mich Arne Brimi auf, genauso ist es. Kürbismarmelade gehört zu den Spezialitäten im Vestfold, einer Provinz südlich von Oslo. Tjøme und Verdens Ende gehören zum Vestfold, genauso wie Larvik und Tønsberg. Immerhin waren wir dort schon einmal. Kürbismarmelade war uns dort noch nicht begegnet.

Diese Begegnung würde ich jetzt nachholen.

Die Zutatenliste liest sich, sagen wir, unkompliziert:

1 Kilo Kürbisfleisch

2 Deziliter Wasser

80g Zucker

Zitrone

2-3 Stück eingelegten Ingwer

Das sollte ich schaffen. Beim „Türken um die Ecke“ (im Norwegischen innvandrerbutikk) am Vestkanttorget kaufe ich einen kleinen Kürbis – eingelegten Ingwer finde ich leider nicht. Pfff, dann nehme ich eben frischen Ingwer. Passt schon. Zuhause angekommen nehme ich mir den Kürbis vor.

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Kürbisse gehören nicht gerade zu meinen Lieblingsfrüchten. Lieblingsgemüsefrüchten. Lieblingsfruchtgemüsen. Na, Ihr wisst schon. Esse ich nicht so gerne und noch weniger gerne bereite ich sie zu. Ich habe nämlich das ungewöhnliche Talent den stursten Kürbis des Ladens zu kaufen, den, der sich so überhaupt nicht gern in zwei Teile schneiden lassen will.

Dieser hier war kooperationsbereit.

Zum Dank liegt er kurze Zeit später aufgeschnitten vor mir. So, das wäre geschafft. Nun soll ich ihn schälen. Hm, ob das wohl mit dem normalen Gemüseschäler funktioniert?

OHJA!! Und es geht richtig einfach! Toll.

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Weg mit den Kernen und dem fusseligen Inneren und bald ist nur das reine Fruchtfleisch in dünne Scheiben übrig. Das läuft ja wie geschmiert! War aber auch ein schöner Kürbis. Solche finden sich bestimmt auch im Vestfold, wo es den fruchtbarsten Ackerboden in ganz Norwegen geben soll. Das hellgelbe, apfelartige Fruchtfleisch wandert in einen Topf. Arne Brimi rät, ein paar Apfelscheiben für besseren Geschmack mitzukochen.

Wird gemacht, Chef!

So, nun kocht der Kürbis lustig vor sich hin. Ich lese inzwischen mehr über das Vestfold. Die Nähe zum Meer macht sich in der Vestfoldküche bemerkbar, lerne ich, ebenso wie die Begegnung mit Händlern vom Kontinent oder aus fernen Ländern. Heute noch ist Larvik mit seinem Hafen der Verbindungspunkt zum Rest Europas. Neben mir blubbert der Kürbis-Apfelmix. Was soll ich eigentlich damit später machen? „…kok det i vann til det er mørt og kan moses gjennom et dørslag.“ Also in Wasser kochen, bis er gar ist und durch ein….durch ein WAS püriert werden kann?

Was, um Himmels Willen, ist denn ein dørslag?

Dør ist die Tür, slag ist ein Schlag…ich besitze keinen Türschlag, da bin ich mir sicher. Gesunder Menschenverstand meldet sich und meint, es kann ja nur eine Art Sieb sein. Google meldet: Jawohl, dørslag sei eine Art Sieb. Aber kein feinmaschiges Passiersieb, eher so eine Art Nudelsieb. Aha.

(Ich erzähle jetzt nicht, dass ich später extra ein Sieb kaufe, es ausprobiere und feststelle, dass das Pürieren mit meinem normalen Nudelsieb besser funktioniert. Nee, erzähle ich jetzt nicht. Wäre ja peinlich.)

Flugs also *räusper* das Nudelsieb aus dem Schrank geholt und losgequetscht. Das funktioniert prima und nach wenigen Minuten habe ich sonnengelbes Mus im Topf.

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Zucker und feingeriebenen Ingwer dazu und ab auf den Herd. Hier soll das Ganze ein bisschen einkochen.

Hm.

Im Rezept steht leider nicht, wie lange so etwas dauert. Nach 15 Minuten sagt mein Küchenverstand: „Irgendetwas hätte inzwischen passieren müssen.“ Nichts. Das Mus war noch genauso musartig wie vorher. Ich bin keine Marmeladenköchin, aber selbst ich hatte von Gelierzucker gehört. Von dem wollte Herr Brimi aber nichts wissen. „Zucker“ sollte ich dazugeben. Mehr nicht.

Nach 25 Minuten Einkochzeit habe ich keine Lust mehr zu warten. Das Mus bleibt Mus. Von mir aus. Ich will jetzt endlich probieren. Her mit einem kleinen Löffel, ab in den Topf, pusten und…

UIH, lecker! Süß und kürbissig. Bestimmt köstlich auf Vollkornbrot! Das habe ich nun leider nicht da, aber das würde ich morgen früh gleich besorgen. Martin, kein Kürbisfan, findet die Marmelade zu süß. Super, mehr für mich!!! Ab mit dem Mus in ein Glas und da steht sie nun: Meine erste Kürbismarmelade. Mal sehen, was die anderen morgen beim Frühstück in der Gemeinde dazu sagen!

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Kürbis statt Fußball – na, immerhin habe ich die Form gewahrt!

***

Das war es für heute, meine lieben Leser. Probiert Euch doch auch am Kürbismarmeladenrezept oder schickt mir andere köstliche Rezepte aus Eurer Gegend. Mir hat der Küchentag wieder Spaß gemacht. Habt eine tolle Woche, seid spontan und genießt die wunderbare Herbstsonne!

Hilsen,

Kürbis5

Ulrike

Heute wird es persönlich… ODER Zehnmal: Danke, Norwegen!

upstairs.no

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„Tusen takk“, sage ich der Angestellten bei Fretex, die mir die Tür aufhält und mit „Takk skal du ha!“ lächele ich den älteren Herrn an, der mir mit dem Kinderwagen aus der Straßenbahn hilft. Sich zu bedanken gehört zu meinem Alltag. Dankbar sein auch? Wofür bin ich hier in Norwegen dankbar?

Hallo, meine lieben Leser, wie schön, dass wir uns hier wieder treffen. Am Sonntag feiern wir in der Deutschen Gemeinde Erntedankfest. Eine gute Gelegenheit, mal kurz innezuhalten, dachte ich mir. Uns geht es hier in Norwegen nämlich ganz schön gut. Trotzdem meckere ich auch gern mal herum. Aber heute nicht! Heute wird nur gedankt! Jawohl!

Im Sommer wurde ich gefragt, ein Buch mit dem Titel „111 Gründe, Norwegen zu lieben“ zu schreiben.

Das habe ich abgelehnt.

Aber zehn Gründe, hier in Norwegen Danke zu sagen, das klappt.

Hier meine Danke-Top-Ten 2015!

  1. Smash 

    nidar.no

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Mein Geldbeutel wäre voller und meine Jeansgröße kleiner ohne Smash, eine der köstlichsten norwegischen Süßigkeiten. Aber es würde mir soooooo fehlen! Nach erstem (kurzem) Zögern sind die Taco-Schokoladenhörnchen und ich gute Freunde. Ihr kennt Smash noch nicht? Ich schicke Euch gerne eine Packung zu!

  1. Color Line, Norwegian & Co.
foto-community-de

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Noch nie hatten wir im Ausland so viel Besuch wie hier in Oslo. Wunderbar ist das, heißt es doch, dass Familie, alte Freunde und wir wieder ein Stück näher zusammengerutscht sind. Selbst halbstündige Familientreffen im Frogner Park sind so möglich. Einmal kurz alle Neuigkeiten austauschen und – schwupps – verschwindet die Schwägerin wieder im Stadtrundfahrtsbus und kehrt zurück auf die Color Line. Das war verrückt 🙂

  1. Leben zwischen Meer und Wald
visitoslo.com

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Ich liebe den Blick vom Wasser Richtung Holmenkollen. Das Meer glitzert und der Wald lädt in gar nicht so weiter Entfernung zum Wandern ein. Oslo liegt einfach wunderschön.

  1. Frogner Park

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Mein drittes Zuhause. Hier kenne ich bald jeden Baum mit Namen. Tagtäglich ziehen wir hier unsere Runden und für mich ist es echter Luxus so nahe neben dem Stadtpark zu wohnen. Kennt man die versteckten Ecken und Wege, stören auch die Touristen nicht so sehr ;).

  1. Deutsche Gemeinde

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Mein zweites Zuhause. Wie froh bin ich über dieses gelbe Haus in der Eilert Sundts gate 37. Raum für Kreativität und Glauben, für Feiern und Theater, für Christkindlsmarkt und Erntedankfeste. Dazu tolle, interessante, liebenswerte Menschen, die aus der Gruppe eine echte Gemeinde machen. Ich kann wirklich allen nur empfehlen: Kommt mal vorbei! Ob gläubig oder nicht. Es lohnt sich.

  1. Entspanntheit

Woher dieses norwegische Grundgefühl kommt, kann ich immer noch nicht sagen, aber es ist da. Det ordner seg, slapper av, hyggelig, kose deg – alles Begriffe, die ich hier in Norwegen zu schätzen gelernt habe. Hier geht das Leben etwas langsamer und das tut gut.

  1. Norwegen mit all seiner Schönheit

Viel zu wenig habe ich gesehen von Norwegen – aber das wird sich nächstes Jahr ändern! Es locken unzählige Plätze: Lofoten, Nordkap, Bergen, Telemarkkanal, Fjorde, Fjorde, Fjorde – ach, die Liste würde viel zu lang werden. Was für ein Geschenk, in einem Land zu leben, das derartige Naturschönheiten bietet!

  1. Oslo mit vielen kreativen Möglichkeiten

Hier in Oslo durfte ich schon so viele kreative Ideen umsetzen. Angefangen mit der fantastischen Theatertruppe der Deutschen Gemeinde, über Kinderbibeltage, Hausfeste bis hin zur gelungenen Bloglesung am Goethe-Institut letzten Dienstag – Oslo erlaubt mir vieles, inspiriert mich zu vielem und ich hoffe, dass das noch lange anhält!

  1. Unsere tollen Freunde

Ob Siedler oder königliche Heiratspläne für Gesa, Waffelschlachten oder Hüttentouren, französische Filmabende oder Theaterproben, Grilleinladungen oder barnesang, Flusswanderungen oder Fjordwintertouren – wir haben tolle Freunde und Bekannte hier und das macht das Leben wirklich schön. Bleibt bloß alle hier!

  1. Meine kleine Familie

Lag es nun an der norwegischen Luft oder der generell entspannten Lebenseinstellung hier? Wir wissen es nicht. Aber plötzlich war sie da, die wohl größte Überraschung, die wir hier in Norwegen erlebt haben und mit der wir, nach fast 20 Jahren, nicht mehr gerechnet hatten. Ich bin überzeugt, dass Norwegen seine Finger im Spiel hatte und schicke ein riesiges Danke ins Land für unsere wunderbare Gesa.

Danke also, Norwegen. Du tust mir gut.

***

So, das waren meine Top Ten. Ein sehr persönlicher Blog – ups, seid Ihr überhaupt noch da, liebe Leser? Nächste Woche schreibe ich dafür endlich über die norwegische Fußball-Liga!

Meine wöchentlichen Grüße gehen in dieser Woche an das Goethe-Institut hier in Oslo, in dem Erik und ich so willkommen geheißen wurden am Dienstag. Danke nochmal für die Einladung – toll war es!

Uns allen wünsche ich eine tolle Woche, seid mal wieder dankbar!

Hilsen,

Takk

Ulrike